Rom (TidPress) – Wer in dieser Zeit einen Aufenthalt in der Ewigen Stadt plant, sollte sich die Ausstellung über Giotto und seine Zeitgenossen nicht entgehen lassen, die bis zum 29.Juni 2009 im Vittoriano-Komplex an der Piazza Venezia zu sehen ist.
Die Werkschau beherbergt 150 Exponate, davon 20 Werke von Giotto und 130 seiner mehr oder weniger berühmten Zeitgenossen, unter denen Baronzio, Cimabue, Gaddi und Pisano herausragen.
Gemälde, Manuskripte und Skulpturen sowie wertvolle Tafelbilder, Fresken und Mosaiken wurden aus internationalen Museen wie den Uffizien in Florenz, den Vatikanmuseen, dem Louvre in Paris und dem New Yorker Metropolitan Museum zusammen getragen.
Aber auch kleinere Museen in Europa und Privatsammlungen haben sich beteiligt.
Anhand von Zeittafeln, die den Ausstellungsrundgang säumen, kann man die unterschiedlichen Aufenthaltsorte Giottos wie Florenz, Rom, Assisi, Padua, Neapel und Mailand verfolgen.
Dadurch wird sowohl der Einfluss, den seine Lehrer und Auftraggeber auf ihn hatten, verdeutlicht, wie auch die Wirkung seines Schaffens auf seine Schüler und engsten Mitarbeiter.
Giotto di Bondone, Polyptychon: Der segnende Christus zwischen
Johannes d.Evangelisten, d.Jungfrau, Johannes d.Täufer u. Franz v. Assisi |
Der toskanische Künstler Giotto di Bondone (1267-1337) gilt als einer der bedeutendsten italienischen Maler der Frührenaissance und als Begründer der toskanischen Freskomalerei.
Er war der Erste, der den Sprung von der gotisch-byzantinischen Bildsprache zur plastischen Darstellungskunst der Renaissance wagte.
Fast als revolutionär für die damalige Malerei galt die Perspektive, die eine Tiefenwirkung im Bild erzeugte, wie auch die emotionale Gestaltung der Figuren und die detaillierte Wiedergabe der Natur. Auch die Anwendung neuer Farben wie Gold für den Hintergrund und intensives Blau, das aus dem Halbedelstein Lapislazuli gewonnen wurde und die Gewänder der Heiligen kennzeichnete, stellten eine Erneuerung dar und dienten als Blickfang für den Betrachter.
In einer Zeit, in der die Mehrheit der Bevölkerung weder lesen noch schreiben konnte, war
Religion die einzige Form von Kultur, die auch bei den einfachsten Leuten ankam.
Durch diese neue und wirklichkeitsgetreue Art der Malerei kamen die christlichen Botschaften noch besser beim Volk an und brachten Giotto und seinen Kollegen eine Menge Aufträge von religiösen Einrichtungen aus dem ganzen Land ein, nicht zuletzt sogar von Papst Benedikt XII und Robert von Anjou.
Zum Glück kann man diese kostbaren Kunstwerke außer in Museen auch noch in zahlreichen Kirchen und Klöstern Italiens bewundern.
Info
Giotto e il Trecento
Complesso del Vittoriano
Via San Pietro in Carcere, Rom
Bis 29.Juni 2009
Öffnungszeiten:
Mo-Do 9.30 – 19.30
Fr-Sa 9.30 – 23.30
So 9.30 – 20.30
Führungen:
Tel. +39 066780664
21.04.2009
Altichiero, Madonna mit Kind |
Giotto und Mitarbeiter Die Apostel Petrus und Paulus |