Rom (TidPress) – Neben den dauerhaft ausgestellten Kunstwerken, die die verschiedenen Epochen der Geschichte widerspiegeln, kann man zurzeit im Konservatorenpalast der Kapitolinischen Museen die Werke eines der bedeutendsten Maler der italienischen Frührenaissance bewundern.
Die Ausstellung über Fra Angelico, die größte seit 1955, exponiert mit Gemälden, Zeichnungen, Tafelbildern und Fragmenten von Fresken sein künstlerisches Schaffen als Maler, Miniaturmaler und Zeichner und ist eine einmalige Gelegenheit, nie vorher ausgestellte Werke zu sehen.
Darunter ragen die Predella aus Zagreb mit den Stigmata des hl. Franziskus und dem Martyrium des Petrus, die Verkündigung aus Dresden, das Fragment eines Altarbildes mit Johannes dem Täufer aus Leipzig heraus, sowie die beiden Flügel eines Triptychons mit den Seligen und den Verdammten aus einer amerikanischen Privatsammlung.
Weitere Prachtstücke sind das eigens restaurierte Triptychon aus der Galleria Corsini in Rom, das Paradies aus den Uffizien, der silberne „Armadio degli Argenti“ aus dem Museum San Marco in Florenz und zwei seiner berühmtesten Werke, die Verkündigung aus San Giovanni Valdarno und das Triptychon aus Cortona.
Madonna mit Kind |
Das Antlitz Christi |
Fra Angelico, um 1400 als Guido di Pietro in der Toskana geboren, ist auch als Beato Angelico (etwa der Selige Engelsgleiche) bekannt, denn er stellte ausschließlich religiöse Motive dar.
1420 trat er als Fra Giovanni in das Dominikanerkloster in Fiesole ein, wo er später Prior wurde.
Er wirkte in Florenz, Cortona, Orvieto und schließlich in Rom, wo er die letzte Phase seiner Schaffensperiode erlebte.
Hier wurde er unter anderem von Papst Nikolaus V beauftragt, die Cappella Niccolina im Vatikan mit Fresken auszuschmücken.
Fra Angelico starb im römischen Konvent Santa Maria sopra Minerva und wurde in der gleichnamigen Kirche begraben.
1984 wurde er von Papst Johannes Paul II selig gesprochen.
Die Malerei war für Fra Angelico ein Weg, theologische und ästhetische Werte zu vermitteln, die in der Lehre des Thomas von Aquin wurzelten, von dem er ein großer Verehrer war.
Sowohl seine religiösen wie auch seine landschaftlichen Darstellungen gründeten auf der ausklingenden Gotik, er ließ sich nicht nur von Malern der italienischen Spätgotik wie Pietro Lorenzetti und Gentile da Fabriano inspirieren, sondern auch von der flämischen Malerei des Jan van Eyck. Schon bald wandte er sich der plastischen Perspektive und den leuchtenden Farben der Darstellungskunst der Renaissance zu und sein Stil wurde zum Vorbild für spätere berühmte Künstler wie Piero della Francesca.
Info
Musei Capitolini
Piazza del Campidoglio, Rom
bis 5 Juli 2009
Öffnungszeiten:
Di-So 9 – 20 Uhr
www.museicapitolini.org
www.museiincomuneroma.it
www.060608.it
29.04.2009