(TidPress) – Der See von Nazzano bei dem gleichnamigen Ort in der nördlichen Provinz von Rom hat sich vor etwa 50 Jahren durch die Erweiterung des Flussbettes für den Bau einer Schleuse gebildet. Durch den Zusammenfluss des Tibers und des Wildbaches Farfa ist ein einzigartiges Feuchtgebiet von 700 ha entstanden, das von einer seltenen Flora und Fauna bewohnt wird.
Es war das erste Naturschutzgebiet der Region Latium und feiert dieses Jahr sein dreißigjähriges Bestehen.
Hier kann man Vogelarten beobachten, die anderswo vom Aussterben bedroht sind, wie Kormorane, Reiher, Eisvögel, Bläss- und Moorhühner und Wildschwäne.
Wander- und Radwege (Fahrradverleih vor Ort) mit Beobachtungsposten entlang des Ufers ermöglichen es, die Wasser- und Pflanzenwelt hautnah zu erleben.
Wer nicht wandern oder biken will, kann neuerdings auf Booten, die mit Sonnenkollektoren betrieben werden, gemütlich die Wasserwege entlang schippern und die Stille der Natur genießen.
Naturbegeisterte können im Museo del Fiume (Flussmuseum) und im Museo della Notte (Nachtmuseum) mehr über das faszinierende Ökosystem dieser grünen Oase erfahren.
Das Naturreservat Tevere-Farfa |
Eins der umweltfreundlichen Ausflugsboote |
Die Genossenschaft „Le mille e una notte“ bietet sachkundige Führungen durch das Reservat und die Museen an, die man mit einer Flussfahrt verbinden kann.
Das Reservat ist täglich von Sonnenaufgang bis -untergang geöffnet und ist ein ideales Ausflugsziel, denn voll ausgestattete Rastplätze laden zum Picknicken und Grillen ein.
Wer für ein ganzes Wochenende Ruhe und Sauerstoff tanken möchte, hat die Auswahl verschiedener Übernachtungsmöglichkeiten, darunter ein Landgasthof mit dem suggestiven Namen „La luna sul Tevere“ (der Mond über dem Tiber), der sich mitten im Reservat befindet und hübsche Apartments in einem ehemaligen Bauernhof zur Verfügung stellt.
Auf den Hügeln, die das Tal umgeben, liegen die malerischen Orte Nazzano, mit einer Burg aus dem 13.Jahrhundert, Torrita Tiberina, wo Wachtürme aus dem Mittelalter an den einstigen regen Handelsverkehr des Tibers erinnern und Montopoli Sabina, das bekannt ist für sein exzellentes Olivenöl. Dieses hat als erstes in Italien das Qualitätssiegel der geschützten Ursprungsbezeichnung erhalten.
Anlässlich des World Migratory Bird Day fand dieses Jahr in den Verwaltungsgebäuden des Parks eine Tagung statt, während der über den Klimawandel und die davon bedrohten Arten diskutiert wurde.
Ein Abkommen wurde unterzeichnet, das die Zusammenarbeit des Reservats mit einigen Tier- und Naturschutzvereinen sowie dem Umweltassessor der Region und dem Vorsitzenden des nationalen Parkverbands besiegelt hat.
Man hofft, dadurch den zunehmenden Umweltschäden effektiver entgegenwirken zu können.
Info
Strada Provinciale Tiberina km 28,100 – Nazzano (RM)
Tel. +39 0765 332795
www.teverefarfa.it
www.parks.it/riserva.tevere.farfa
www.lalunasultevere.com
www.lemilleeunanotte.coop
23.05.2009
Blick aufs Tibertal bei Nazzano |
Gruene Huegel säumen das Flussufer |