Bolsena (Tid Press) – „Vivere i Laghi“, die Seen (er)leben war das Motto der Börse des grünen Tourismus und der Seen, die kürzlich am Bolsena-See in der Provinz von Viterbo veranstaltet wurde. Zum Workshop, der vom Tourismus-Amt der Region Latium organisiert wurde, kamen etwa 35 Buyer aus Italien und Nordeuropa, um sich über die neuesten Angebote in Sachen Naturparks, Seen, Urlaub auf dem Land usw. kundig zu machen. Das übergreifende Thema war dabei die 69 Naturschutzgebiete und über 40 Seen der Region Latium, die zum Teil noch vom Tourismus unerschlossen sind. Wenige wissen nämlich, dass diese Region die meisten Flüsse und Seen Italiens und dadurch einen unschätzbaren Wert besitzt. Schon seit jeher spielt das Wasser hier eine lebenswichtige Rolle in der Wirtschaft und im alltäglichen Leben und hat die Kultur und Lebensweise der Bevölkerung beeinflusst.
 Blick auf den Nemi-See  |
 Der Albano-See  |
Wie gesagt, der Seen gibt es viele, natürliche, künstliche mit Süß- Brack- oder gar schwefelhaltigem Wasser. Allein in der Provinz von Rom befinden sich die idyllischen Vulkanseen Albano (Castelgandolfo), Nemi, Bracciano und Martignano, deren Wasserqualität unter strengster Kontrolle steht und an denen man baden, surfen oder wandern kann. Letzterer ist zwar nicht sehr groß, aber durch das strikte Bauverbot an seinen Ufern und die unasphaltierten Straßen findet man hier noch eine unberührte Natur.
Der Bolsena-See, der größte Vulkansee Europas und einer der größten Italiens, bietet mit dem Lago di Vico in der nördlichen Provinz von Viterbo ebenfalls ein ideales Urlaubsziel für Naturbegeisterte.
In der Provinz von Rieti nordöstlich von Rom, liegen hingegen die Gebirgsseen Salto und Turano, die in den 1930er Jahren künstlich angelegt wurden, aber inzwischen vollkommen in die Landschaft integriert und ein Geheimtipp für Trekking- und Wanderfans sind.
Südlich der Ewigen Stadt liegen die Provinzen von Latina und Frosinone, die den anderen an Natur-Schönheiten um nichts nachstehen. In ersterer bestimmte die Trockenlegung der Sümpfe in den 1930er und 40er Jahren das heutige Landschaftsbild. Im Nationalpark Circeo liegen die vier Küstenseen Paola, Caprolace, Monaci und Fogliano, die durch Kanäle mit dem Meer verbunden sind, was einen ständigen Austausch des Brackwassers zur Folge hat. Sie stellen eine Verbindung zwischen Meer und Land dar und beherbergen eine einzigartige Flora und Fauna.
Weiter südlich bei dem bekannten Badeort Sperlonga befindet sich der etwas größere Lago di Fondi mit seinen imposanten Eukalyptusbäumen, die das Ufer säumen. Doch als absolute Perle im Binnenland dieser Gegend gilt die Naturoase Ninfa mit dem gleichnamigen See, auf dem zu gegebener Zeit die Wasserlilien blühen. Es handelt sich um einen botanischen Garten in viktorianischem Stil, der um die Ruinen einer mittelalterlichen Siedlung angelegt wurde und von April bis November besichtigt werden kann.
Bei dem Thermalkurort Fiuggi in der Provinz von Frosinone liegt der Lago di Canterno und weiter südlich, Richtung Abruzzen der Lago di Fibreno, in dessen Mitte eine schwimmende Insel aus Torf und Wurzeln je nach Wind und Strömung ihre Lage ändert. Hier benutzen die Fischer noch die gleichen typischen Holzboote wie vor Jahrhunderten. Bei Ceprano letztendlich befindet sich der Lago S. Giovanni Incarico im gleichnamigen Naturschutzgebiet mit den interessanten Ausgrabungsstätten Fregellae und Fabriateria Nova.
Fast alle Seen dieser Region bieten Sport- und Freizeitmöglichkeiten wie Segeln, Surfen, Kanufahren, Angeln, Wandern und Birdwatching. Und außerdem, warum auch nicht, typische önogastronomische Spezialitäten, die man in den Gaststätten rundum genießen oder in Läden oder an Straßenständen erstehen kann.
Info
www.parchilazio.it
www.atlazio.it
www.laghidellazio.it
www.parcocirceo.it
26.11.2009
 Bolsena-See |
 Der See in der Naturoase Ninfa  |