Torino (TidPress) – Kristall, Marmor und Damast: Die historischen Kaffeehäuser von Turin sind ein Triumph von Eleganz und Atmosphäre. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts tagten hier gewöhnlich Persönlichkeiten wie Cavour und Massimo D’Azeglio. Die Feierlichkeit ihrer Gespräche, die sich um die Einigung Italiens drehten, sind irgendwie Teile der Gebäude geworden. Ernst war damals eng mit Hingabe verbunden, und in Turin spürt man deutlich, wie wichtig es noch heute ist, sich für eine Arbeit zu engagieren. Im „Caffè Fiorio“ wird täglich eine große Auswahl an Kuchen und Süßwaren aufgetischt. Die Säle sind relativ klein und wirken dank der gelben Tapeten wie Nischen, in denen man sich von der modernen Stadt ausruhen kann. Der Eingang ist der eines eleganten Cafés, aber sobald man ins Innere gelangt und unter den Füßen das Knistern des noblen Parkettbodens spürt, weiß man, dass man sich hier in der Geschichte bewegt. Die Via Po, in der sich das Kaffeehaus befindet, wurde sehr großzügig konstruiert, um das gleichzeitige Vorbeifahren von drei Kutschen zu ermöglichen.
 Königliche Abenddämmerung  |
 In den Turiner Kaffeehäuser ist die Welt zuhause  |
Turin hat seinen königlichen Charakter in vielen Einzelheiten bewahrt. Im „Caffè Baratti & Milano“ werden Pralinen wie Juwelen in Etuis mit Schleifen präsentiert. Die Schaufenster öffnen sich auf die „Galleria Cisalpina“, eine gedeckte Passage, wo es fast so elegant zugeht wie im Kaffeehaus. Eine alte Dame sitzt an einem kleinen Marmortisch und genießt mit einer Tasse Schokolade ihr tägliches Verwöhnprogramm. Das naheliegende „Caffè Mulassano“ besteht nur aus einem einzigen Saal, dessen Wände mit Marmor und Gold geschmückt sind. Wer draußen sitzen will, wählt sich einen der zwei Tische unter den berühmten Säulengängen Turins aus und kann auf die herrliche Piazza Castello blicken. Die gastronomische Inspiration der ehemaligen Fiat-Stadt führte im „Caffè Fiorio“ zur Erfindung des italienischen Brötchen-Stars, des „tramezzino“. Vor dem barocken Palazzo Carignano, einst Sitz des ersten italienischen Parlaments, befindet sich „Pepino“. Alle Besitzer von Eisdielen könnten hier zu Schule geh , da in diesem Lokal der „Pinguino“ erfunden wurde: Sahne und Schokolade umgeben ein Stäbchen aus Holz, das es ermöglicht, das Eis beim Spazierengehen zu essen.
 Caffè Mulassano  |
 Caffè San Carlo, der Königspalast  |
Als echter Königspalast wird das „Caffè San Carlo“ bezeichnet, und die Statuen in den Nischen, die Säulen und der goldene Stuck bestätigen den Ruf. Doch Turin kann auch im kleinen, traditionellen Ambiente eine Köstlichkeit anbieten. Der „bicerin“ ist ein Getränk aus Kaffee, Schokolade und Milchrahm. Das gleichnamige Kaffeehaus liegt auf einem ruhigen Platz vor der Kirche der Consolata. Die Piazza ist wie eine Umarmung, die das Genuss des „bicerin“ noch süßer und einzigartig erscheinen lässt. Ein Turiner Nachmittag verwandelt sich langsam in den Abend: Die schmackhafte Einleitung in die hervorragende Gastronomie kann bei der Erkundung der Restaurants weitergehen.
Info:
Torino Turismo
Aeroporto Internazionale di Torino
Strada San Maurizio 12
Tel +39 011535181
info.torino@turismotorino.org
Täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet
www.torinoturismo.org
Caffè Fiorio
Via Po 8 – Turin
Tel. +39 0118173225
www.fioriocaffegelateria.com
Caffè Baratti & Milano
Piazza Castello, 27 – Turin
Tel. +39 0114407138
www.barattiemilano.it
Caffè Mulassano
Piazza Castello, 9 – Turin
Tel. +39 011547990
Pepino
Piazza Carignano, 8 – Turin
Tel. +39 011542009
Caffè San Carlo
Piazza San Carlo, 156 – Turin
Tel. +39 0115617748
www.caffesancarlo.it
Al Bicerin
Piazza della Consolata, 5 – Turin
Tel. +39 0114369325
www.bicerin.it
22.05.2012
 Wie in alten Zeiten: Al Bicerin  |
 Al Bicerin  |