Paolo Gianfelici
Rom – 2017 war ein Rekordjahr für den italienischen Tourismus und bestätigte den positiven Trend mit über 420 Millionen Übernachtungen, ein Plus von 4,2%. Diese Daten sind in der Tourismusumfrage des Centro Studi Turistici di Firenze enthalten. Laut ISTAT, dem Zentralen Statistischen Institut, kamen 2016 fast die Hälfte der Ankünfte aus dem Ausland – und Deutschland steht an erster Stelle als Abgangsland ausländischer Gäste.
Die Gründe für die Vorliebe für Italien müssen nicht nur in den Kunst- und Naturschönheiten und in der Gastronomie gesucht werden, sondern auch in der persönlichen und kollektiven Sicherheit. Sie wird heute als das wertvollste Gut angesehen und ist in der Lage, die Auswahl der Reisenden stark zu orientieren. Aus dieser Sicht bietet Italien als Urlaubsland hervorragende Garantien. Nach den vom Innenministerium übermittelten Daten sind die Verbrechen insgesamt im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um etwa 10% zurückgegangen, insbesondere die Tötungen, Raubüberfälle und Diebstähle. Es gab keine islamitischen Terroranschläge. Die Präventionsarbeit der Staatspolizei und der Carabinieri ist in den Kunststädten, die am meisten von Touristen besucht werden, besonders beruhigend.
“Foro di Roma”
Das „Foro di Roma”, die jährliche Konferenz der Polizeichefs der Balkanländer, wird von Italien organisiert, um den Leitern der Polizeikräfte der Teilnehmerstaaten die Möglichkeit zu geben, kriminelle Phänomene mit einer größeren sozialen Bedrohung, insbesondere den Terrorismus, zu diskutieren. Der Schmuggel von Migranten und die organisierte Kriminalität sind ein Beispiel dafür, dass Prävention auf einer komplexen, kontinuierlichen Arbeit und auf internationaler Zusammenarbeit beruht.
Der italienische Polizeichef Franco Gabrielli betonte die Notwendigkeit der Einrichtung gemischter Ermittlungsgruppen, des Austausches und der Benutzung von Datenbanken und einer sorgfältigen Analyse ausländischer Kämpfer. Angesichts der ISIS-Niederlage vor Ort und möglicher Rückführungen islamistischer Kämpfer über die normalen Kommunikationswege oder über andere Kanäle muss die Zusammenarbeit zwischen den Polizeikräften beim raschen Austausch von Informationen und bei der Kontrolle der Transite von Menschen eine maximale Effizienz haben. Aber gleichzeitig müssen die Prinzipien und Rechte für die freie Bewegung der Menschen in Europa, die ein Erbe erworbener Zivilisation darstellen, geschützt werden.
Die effektivste Antwort auf den islamistischen Terrorismus, den die Bürger Europas geben können, ist, weiterhin frei zu reisen, um die künstlerischen Schönheiten unserer jahrtausendealter Zivilisation zu genießen.
