Text und Fotos: Elvira D’Ippoliti
Populonia – Der Turm der Festung von Populonia (bei Piombino) ragt aus dem dichten Grün. „Jedes Mal, wenn ich die privaten Besitzer treffe, sage ich, dass die Steine, mit denen dort gebaut wurde, uns gehören“, lächelt die junge Direktorin des Parco archeologico di Baratti e Populonia. Sie hat natürlich recht: In der Vergangenheit wurde diese Stätte ausgebeutet, um Neubauten zu errichten. Viel früher haben hier die Etrusker gewohnt und später kamen die Römer. Ihre Kennzeichen sind die gepflasterte Via Sacra und die Domus, die gleich oberhalb steht, sowie die Thermen. Die Etrusker hatten keine politische Kraft mehr, um den Römern zu widerstehen. Der jetzige Park ist sehr schön und beeindruckend. Neben der Archäologie kann man hier die unberührte Natur schätzen und Wanderungen mit Blick auf die Vergangenheit und das kristallblaue Meer machen.
Der Parcours geht an den Resten der drei Tempeln vorbei. Hier gab es keine Wasserquelle, und deshalb wurde das Wasser in ein tiefes Becken gezwungen. Um die Götter der Natur wegen dieser Art Gewalt um Verzeihung zu bitten, wurden hier Tiere geopfert. Auf der Spitze des dicht bewaldeten Hügels wurde eine etruskische Hütte gebaut, wo auch das Original gestanden hatte. Als wichtige Bestätigung, dass hier eine richtige Stadt gegründet wurde, gelten hier gefundene Bruchstücke von Tassen, die mit Wein gefüllt waren, von wichtigen Politikern der damaligen Zeit ausgetrunken und dann weggeworfen wurden. Ein Netz von Wanderwegen führt weiter durch ein höchstinteressantes Zeugnis der Antike und durch eine schöne Natur, die man respektieren und erleben soll.