Text und Fotos: Paolo Gianfelici
Castel del Monte erhebt sich auf dem Hügel, umgeben von Eichen- und Kiefernwäldern. Die außerordentliche Schönheit, des geheimnisvollsten Denkmals Italiens, macht es zu einem faszinierenden und geheimnisvollen UNESCO-Weltkulturerbe. Die absolute Stille eines kalten Februartages lässt es noch unverständlicher wirken. Der zentrale Körper besteht aus zwei konzentrischen Achtecken, umgeben von acht achteckigen Türmen. Warum ließ Friedrich II. (1194-1250) dieses Schloss gerade mit diesem Umriss, der es einzigartig auf der Welt macht, bauen? Wenn ich entlang der Außenwänden gehe und die Landschaft, das Meer und den Himmel betrachte, habe ich das Gefühl, dass Castel del Monte kein militärischer Bau war, sondern die Verwirklichung des kosmischen Traums des Kaisers. Friedrich II. gab der Kultur und dem Zusammentreffen der drei Kulturen, der lateinischen, griechischen und arabischen, große Impulse und wurde von der universalistischen Auffassung des mittelalterlichen Reiches inspiriert. Die Architektur ist romanisch, anfangs gotisch, und mit deutlichen arabischen Einflüssen. Auffallend ist der chromatische Kontrast, der durch die Verwendung verschiedener Materialien entsteht: der beigefarbene Kalkstein, die versteinerten Korallen, das rötliche Konglomerat und das geäderte Marmor des Nahen Ostens. Bei Sonnenuntergang nimmt der Stein rosa Töne an. Der klare Himmel hat, am Horizont über dem Meer, eine dunkelblaue Farbe. Leider muss ich gehen, bevor dieser magische Ort zu einem riesigen Planetarium wird, in dem Friedrich II. nach einem Jagdtag die Nacht verbrachte und die Sterne beobachtete.
Ich fahre in Richtung Trani an die Adria. Das Ziel ist es, ein paar Bilder mit den letzten Sonnenstrahlen auf der Fassade der San Nicola Kirche zu machen. Leider komme ich zu spät auf dem Domplatz an, nachdem ich durch Straßen und über Plätze mit alten Palästen und perfekt restaurierten Kirchen spazieren gegangen bin. San Nicola liegt an der Spitze des Vorgebirges des Hafens und ich habe den Eindruck, dass das Meer in seiner Rauheit das Gebäude mit seinen Wellen überwältigen könnte. In Wirklichkeit hat diese wunderschöne Kirche eine fast tausendjährige Geschichte. Sie ist das Symbol der Erhabenheit von Trani, einer Seestadt, die zur Zeit Friedrichs II. ihren Höhepunkt erreichte. Der Komplex hat drei Ebene und die letzte Restaurierung hat die ursprüngliche Reinheit und Eleganz der Formen wiederhergestellt.
Es ist die blaue Stunde. Der Glockenturm der Kathedrale erhebt sich vor einem Himmel, der von einigen Wolken gezeichnet ist. Das Castello Svevo zeigt, im Gegensatz zum Castel del Monte, die klassischen Linien einer militärischen Festung. Friedrich II. ließ es erbauen, um diese Küstenstadt zu schützen und auch, um ihre kaiserliche Schönheit zu verteidigen, die wir nach tausend Jahren immer noch intakt bewundern können.
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