Text und Fotos: Redaktion TiDPress
Viterbo – Umschlossen von den antiken Stadtmauern taucht man in Viterbo in eine mittelalterliche Atmosphäre ein. Die unterirdische Seite der Stadt besteht aus Tunneln, in denen man die zeitlose Sphäre des Geheimnisses erlebt. In der Geschichte der Stadt ist der Aufenthalt von Papst Alessandro IV. (1257) zu erinnern, der in Viterbo den imposanten Palazzo dei Papi mit der schönen Loge hinterlassen hat. Andere Päpste lebten bis 1281 hier. Das mittelalterliche Viertel San Pellegrino ist ein Juwel, der etwas abseits vom pulsierenden Zentrum der Stadt liegt. Der Name beinhaltet die Präsenz der antiken Via Francigena, der Pilgerstraße, die nach Rom führte.
Im unterirdischen Viterbo begannen die Etrusker mit der Anlage eines dichten Tunnelnetzes, das den Zweck hatte Grundwasser zu finden und zu kanalisieren. Der Boden besteht aus Tuffstein, einem widerstandsfähigen Vulkangestein, das aber im nassen Zustand auch bröckelig wird und leicht zu bearbeiten ist. Im Mittelalter, als sich die Stadt entwickelte, wurden die etruskischen Tunnel vergrößert und verlängert und in Räume umgewandelt, die den Durchgang von Zivilisten und Soldaten ermöglichten. Später wurden sie ein Zufluchtsort für Räuber und während des Zweiten Weltkriegs ein Flugabwehrschutz.
Dank der Forschungen von Sergio Contarini, dem Gründer von „Viterbo Sotterranea“, ist es heute möglich in Begleitung von Führern einen kleinen Teil dieses geheimen Labyrinths zu besuchen. Man geht über eine steile Steintreppe in den Untergrund hinab und entdeckt die Spuren, die die Menschen im Laufe von über dreitausend Jahren hinterlassen haben. Lange klaustrophobische Passagen, in denen man gebeugt entlang des Tuffsteins kriechen muss. Hypogea, frühchristliche Kultstätten mit Altären, Stahlbetonbunker. Hinzu kommt ein Museum, das die mysteriöse Atmosphäre auf Straßenebene vervollständigt und bereichert. Das Museum ist den Templern gewidmet. Die mittelalterlichen Ritter waren viele Jahre in Viterbo stationiert, um die Pilger zu schützen und zu unterstützen, wenn diese den letzten Abschnitt der Via Francigena bereisten, bevor sie in Rom ankamen.