Text und Fotos: Ivana Tamai
Orvieto – Der Ausblick vom 47 Meter hohen Moro-Turm aus dem 13. Jahrhundert umfasst die gepflegte Hügel, die kleinen Dörfer und die alten Schlösser. Der Aufstieg über die 200 Stufen lohnt sich: Orvieto erscheint in seiner ganzen alten Macht, als befestigte Stadt, die auf der Tuffklippe errichtet wurde. Nachdem man die harmonische Landschaft von oben betrachtet hat, kann man in die faszinierende, unterirdische Stadt hinabsteigen. Der weniger bekannte, mittelalterliche Viertel der Stadt mit der Kirche San Giovenale, die älteste in Orvieto ist auch sehenswert. Sie wurde im Jahr 1004 über den Überresten einer frühchristlichen Kirche erbaut und bewahrt Teile von einige Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert. In der Nähe befindet sich auch die erste Etappe des archäologischen und unterirdischen Spaziergangs, der Pozzo della Cava. Hier wurde in der Vergangenheit Keramik produziert. Der Tunnel ist noch heute ein lebhafter Ort und jedes Jahr wird hier die traditionelle Krippe mit lebensgroße Figuren aufgebaut.
„Labirinto di Adriano“Restaurant „Labirinto di Adriano“Die zweite Etappe des unterirdischen Orvieto ist das Restaurant „Labirinto di Adriano“. Der Besitzer, Herr Adriano Di Mario, hat aus Leidenschaft zur Archäologie die alten Gehwege entdeckt und restauriert. Sein Lokal war eine ehemalige Konditorei, die von seinem Sohn Maurizio in ein Restaurant umgewandelt wurde. Auf der Speisekarte steht auch eine Führung „im Untergeschoss“ und Alessandra, die junge Frau des Küchenchefs, begleitet die Gäste. Sie erzählt, dass während der Renovierung das unterirdische Labyrinth enthüllt wurde. Zeugnissen aus verschiedene Epochen von den Etruskern und durch das Mittelalter kann man in Tunneln, die bis zu 20 Meter tief sind und sich über 400 Quadratmeter erstrecken, sehen. Mit seine zeitgenössische Skulpturen hat Adriano auch eine künstlerische Konnotation gegeben.
Im Restaurant kostet man die Rezepte von Maurizio, Botschafter in der Welt der Orvieto-Küche: zwischen den Vorspeisen eine exzellente, frittierte Creme, dann die Spaghetti ähnliche typische Pasta „umbrichella“ und die zarten Ricotta-Tortelli mit Kirschtomaten und Steinpilze und eine Pecorino-Soße. Als Dessert der köstliche Apfelkuchen mit Zimt. Das Restaurant ist ein echtes „Labyrinth des Geschmackes“, in dem man sich gerne verirren kann.