Lisa Mittelberger
Eine sanfte Landschaft, wie geschaffen für die perfekte Entdeckungsreise mit dem Fahrrad. Die Euganeischen Hügel sind eine Gruppe von Erhebungen vulkanischen Ursprungs, wo die Erde scheinbar einen idealen Rahmen für einen einzigartigen Lebensstil geschaffen hat. Ausgehend vom Galzignano Resort, einer Gruppe von drei Kurhotels, in denen man neben Schlammbehandlungen und Bädern in dampfenden Pools auch Golf und Tennis spielen kann, muss man sich nur entscheiden, ob man nach rechts oder nach links abbiegen will, um die aufregende Route des Radwegs Anello dei Colli Euganei (Ring der Euganeischen Hügel) zu beginnen. Wenn man auf der rechten Seite in Richtung des Dorfes Battaglia fährt, taucht man in die architektonische Schönheit ein, die den Radweg bereichert. Die Kuppel der Villa Selvatico ragt zwischen den Bäumen hervor und weckt schon von weitem die Neugierde der Besucher. Die abgerundete Bleiform mit der Wetterfahne auf der Spitze lässt an ein kleines astronomisches Observatorium oder ein kurioses Gewächshaus auf dem Gipfel eines Hügels denken. Wenn man die Villa erreicht, stellt man fest, dass es auf dem Colle di Sant’Elena viel mehr zu bewundern gibt.
Der Bau der Villa wurde 1593 begonnen und 1647 von dem Arzt Benedetto Selvatico vollendet, aber erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts erreichte der Charme der Villa Selvatico mit der Umwandlung des italienischen Gartens in einen romantischen Park und dem Bau der sehr hohen Treppe, die direkt zur Villa führt, seinen Höhepunkt. Die Besucher können einen Spaziergang durch den Wald machen, zwischen dampfenden Thermalwasserteichen, kleinen Holzbrücken und jahrhundertealten Bäumen, die inmitten von so viel Schönheit zu stolzieren scheinen. Vor den 144 Stufen der Villa laden weiße Statuen auf einer Wiese die sportlichen Besucher zum Klettern ein. Für diejenigen, die den Komfort bevorzugen und die Fresken ohne Ermüdung bewundern wollen, wurde sogar ein Tunnel in den Hang gegraben, der zu einem modernen Aufzug führt. Vom Gipfel aus bietet sich ein wunderschöner Blick auf die umliegende Landschaft, die aus Wald, bewirtschafteten Feldern und der Kulisse der Hügel besteht.
Für Radfahrer und andere Besucher hält Battaglia Terme ein weiteres Highlight bereit: das Schloss Catajo. Die Geschichte der Familie Obizzi ist besonders interessant, denn von Beruf waren sie „Kondottiere“, die im Jahr 1007 im Gefolge von Kaiser Arrigo aus Burgund nach Italien kamen. Das Schloss wurde in der Friedenszeit ab 1516 erbaut und seine Säle sind reich mit Fresken von Gian Battista Zelotti, einem Schüler von Paolo Veronese aus dem Jahr 1571, ausgestattet. Was Pio Enea Obizzi darstellen wollte, waren die Taten seiner Familie. Neben der Schönheit der Fresken des Schlosses von Catajo entdeckt man Kuriositäten wie die Darstellung des Friedens, die im Haus der Söldner zum Schmunzeln anregt, aber mit der richtigen Interpretation, die ein wenig nach „Krieg ist, um Frieden zu bringen“ klingt, politisch korrekt wird. Am Ende des Rundgangs, nachdem man die Fresken bewundert hat, die unter anderem davon berichten, wie die Obizzi ihre Gäste mit üppigen Festen und Turnieren bewirteten, taucht das Bild des Neids auf: ein abscheuliches Wesen, das die Besucher warnen sollte, dass der Neid auf den Reichtum der Obizzi nur für diejenigen Folgen haben würde, die ihn auslebten, nicht aber für die Beneideten.
Folgt man der Route des Rings der Euganeischen Hügel, die mit E2 gekennzeichnet ist, erreicht man leicht weitere faszinierende Orte wie die ummauerten Städte Monselice und Este, die Thermen von Abano und Montegrotto und die Abtei von Praglia, wo die Führung durch die dort lebenden Benediktinermönche zu einer spannenden Reise durch die Benediktinerregel wird, die Arbeit und Gebet in Einklang bringt. Der Kreuzgang, das Refektorium oder die Loggia sind Orte, an denen der Glaube auf Kunst und Natur trifft und die Erzählungen des diensthabenden Mönchs (die Besichtigung beginnt in der Pförtnerloge) erzählen von einer Welt, die von alten, aber sehr einladenden, Mauern umgeben ist. Nicht versäumen sollte man einen Besuch (und einen Einkauf) im Klosterladen, wo unter anderem Kräutertees, Wein, Kosmetika, Kräuter und Liköre angeboten werden. In Praglia gibt es auch eine bedeutende Werkstatt zur Restaurierung antiker Bücher, die eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt und die Bedeutung des geschriebenen Wortes unterstreicht.
Viaggiare curiosi
Viaggiare curiosi ist eine auf nachhaltigen und verantwortungsvollen Tourismus spezialisierte Agentur, die Rad-, Boots- und Wandertouren in den Euganeischen Hügeln für Einzelreisende und Gruppen organisiert. Die Agentur verfügt über eine große Flotte von Fahrrädern mit Pedalunterstützung und Biobikes und kümmert sich um jedes Detail der Reise, um den Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden.
Das Galzignano Resort besteht aus drei Hotels, die einen ideale Gelegenheit bieten, um Wellness neu zu entdecken. Das Thermalwasser ist wohltuend und regenerierend, heilend und entspannend. Jedes Hotel verfügt über ein Zentrum für Thermalkuren und über Innen- und Außenpools mit 37° warmem Wasser. Die von Grün umgebenen Außenbecken sind mit Whirlpools und Kneippbecken ausgestattet. Für die Schlammtherapie wird Schlamm verwendet, der mit Thermalwasser und Ton aus einem kleinen See in der Nähe von Arquà Petrarca hergestellt wird. Die Tonerde wird in speziellen Wannen ruhen gelassen, um zu „reifen“. Dieser Prozess dauert mindestens 60 Tage und ermöglicht die Vermehrung von Mikroorganismen und Bestandteilen, die den Schlamm mit therapeutischen Eigenschaften anreichern.
