Terra Italia

Terre di Pisa: die großartige Kartause von Calci

Ein faszinierendes Museum, das bis 1979 von den Kartäusermönchen bewohnt wurde. Im Inneren befindet sich auch das Naturhistorische Museum der Universität Pisa.

Terre di Pisa: die großartige Kartause von Calci

Text und Fotos: Lisa Mittelberger

In der Val Graziosa bei Calci befindet sich die Kartause von Pisa, eine kleine, aber immense Welt, wo man bei jedem Schritt ihren zeitlosen Glanz erlebeben kann. Die „Certosa di Pisa“ ist etwa zehn Kilometer von der Stadt des schiefen Turms entfernt. In Pisa kann man nach einem Besuch in der Altstadt das köstliche „Cecina“ genießen. Dieses einfache traditionelle Gericht wird mit Kichererbsenmehl, Wasser und extra nativem Olivenöl zubereitet. Im Restaurant bei Nando wird die Cecina in einem kleinen Fladenbrot serviert und erweist sich als perfekte Mittagspause.

Die Kartause wurde 1366 gegründet, um die Mönche des Kartäuserordens aufzunehmen, aber ihr aktuelles Aussehen ist das Ergebnis der Transformation während der Barockzeit und des späten 17. Jahrhunderts. Wenn man durch das Haupttor eintritt, ist der erste Eindruck, vor einem riesigen Bauwerk zu stehen. Dieser Eindruck wird schnell bestätigt. Von der Kirche, die mit Fresken geschmückt ist, führt der Rundgang zu den verschiedenen Kapellen, in denen die Mönche abwechselnd beteten. Sie sind nebeneinander angeordnet und haben wunderschöne Marmorböden, Fresken und unterschiedliche Umgebungen, um zu betonen, dass das Gebet auch Schönheit braucht. Dann geht es weiter zu den Kreuzgängen und den Zellen der Mönche, die überraschenderweise eher kleinen Apartments als den typischen engen Zimmern in Klöstern ähneln. In den sogenannten Zellen, die auch einen Garten haben, lebten die Mönche im Zeichen der Harmonie, die die gesamte Kartause von Calci auszeichnet.

Die Kartause von Pisa, Foto: Lisa Mittelberger

In der Regel des Kartäuserordens besteht die Verpflichtung zum Schweigen, und aus diesem Grund erfolgten die täglichen Mitteilungen auch mit Hilfe einer kleinen Tafel mit herausnehmbaren Schildern, auf denen jeweils die zu erledigende Aufgabe angegeben war. Alles in der Kartause von Calci ist großartig und durchdrungen von einem starken mystischen Gefühl, und vielleicht ist es gerade diese Verbindung, die sie so faszinierend macht. Man besichtigt die monumentale Kartause und denkt an den Alltag der Mönche, an ihre Stille. Man kann sich vorzustellen, wie sie sich leise in diesen mit Fresken geschmückten Räumen und in den langen, geräumigen Gängen bewegten, ihre Tage im Gebet und bei der Arbeit verbrachten: Auch wenn die letzten Mönche die Kartause im Jahr 1972 verlassen haben, kann man ihre Anwesenheit spüren.

Ein Teil der Kartause von Calci ist zum Zuhause des Naturhistorischen Museums der Universität Pisa geworden. Es ist ein altes und sehr reichhaltiges Museum, das unter anderem Hunderte von ausgestopften Tieren aus der ganzen Welt ausstellt. Hier kann man Säugetiere, Amphibien und Reptilien aus der Nähe betrachten und hat das Gefühl, in wenigen Stunden eine Weltreise durch die Tierwelt gemacht zu haben. Am Ende des Besuchs bleibt man von der Galerie der Wale fasziniert, die im langen Laubengang eingerichtet wurde, wo die Mönche an Regentagen spazieren gingen und der jetzt mit Glaswänden versehen ist. Das riesige Skelett des Blauwals ruft Staunen und Respekt für diese Giganten des Meeres hervor.

Die Galerie der Wale, Foto: Lisa Mittelberger

https://www.msn.unipi.it/it/

Weiterleiten:

© Copyright TidPress Terra Italia.