Text: Brunella Marcella, Fotos: Carlo Cecchini
Kunst, Stein, Geschichte und Natur sind die Schlüsselwörter, um Gubbio zu verstehen. Man befindet sich in einer mittelalterlichen Stadt, die in das tiefe Grün Umbriens eingebettet ist. Sich in ihren Gassen zu verlieren, die architektonischen Schönheiten zu bewundern und die traditionellen Gerichte zu genießen, sind Stilübungen für jede Jahreszeit – vom Aufblühen im Frühling bis zum Herbstlaub, ohne die gemütliche Winteratmosphäre zu vergessen, die es ermöglicht, den größten Weihnachtsbaum der Welt zu bewundern. Zu den Kunstschätzen von Gubbio gehört die Piazza Grande, eine schwebende Terrasse, die einen herrlichen Panoramablick bietet – eine virtuelle Umarmung all der Schönheit, die hier zu erleben ist. Die öffentlichen Paläste der Stadt rahmen die Piazza ein. Der gotische Palazzo dei Consoli, Sitz des Stadtmuseums, das auch die Eugubinischen Tafeln beherbergt und der Palazzo Pretorio stehen sich gegenüber. Auf demselben Platz befindet sich der Palazzo Ranghiasci Brancaleoni. Ein charakteristisches Merkmal von Gubbio ist die Konzentration von Pracht auf engstem Raum. Nur wenige Schritte entfernt liegt der Palazzo Ducale im Renaissancestil, dessen Gärten einen schönen Blick auf die Stadt bieten. Daneben befindet sich die Porta del Morto: Der Legende nach wurden hier die Särge der Verstorbenen hindurchgetragen. Ein absolutes Muss sind auch die Kathedrale der Heiligen Mariano und Giacomo, die Kirche San Francesco und der außergewöhnliche Brunnen der Verrückten vor dem Palazzo del Bargello. Drei Runden um den Brunnen, bestätigt von einem Einwohner Gubbios, genügen, um den „Verrückten-Schein“ zu erhalten.
Gubbio ist auch ein Ort der Besinnung, denn hier sind wir im Land, das San Francesco nach seiner Flucht aus dem Elternhaus aufnahm. Man befindet sich in einer mystischen Region von Heiligen und Einsiedlern, die in enger Verbindung mit der mächtigen Natur lebten. Monastische Traditionen haben das Wissen um die Kraft der Kräuter bewahrt, Echos einer alten Pharmakopöe, die sich auch in der Zubereitung von Speisen wiederfindet. In der „Officina dei Sapori“ im historischen Zentrum entscheide ich mich daher für das Menü „Vegetale“, ein Forschungslabor für Wildkräuter, ein Triumph vergessener Aromen. Hervorragend isr der gegrillte Endivien-Salat, Spinat-Fond, Kräutersalat mit Ölkaramellen, ebenso wie die „Imbrecciata“, eine Suppe aus umbrischen Hülsenfrüchten, pflanzlichem Garum und einer Rosmarinwaffel. Doch auch das Menü „Tracce“ verdient eine Verkostung – ein Weg durch Erinnerungen, der Fleischgerichte und traditionelle Rezepte umfasst, die mit kreativer Weisheit neu interpretiert werden.
Gubbio und seine Umgebung bieten viel zu entdecken. Verlässt man die mittelalterlichen Mauern, stößt man auf das römische Theater, die Abtei San Secondo, die Madonna del Prato und die Kirche della Vittorina, die an dem legendären Ort errichtet wurde, wo San Francesco den Wolf traf. Ideal für einen Ausflug sind auch die Schluchten des Bottaccione, die durch die Erosion des Bachs Carmignano entstanden sind. Hier können Reisende das mittelalterliche Aquädukt und das Kloster Sant’Ambrogio bewundern. Ein Besuch des Eremitenklosters aus dem 14. Jahrhundert mit seinen unterirdischen Höhlen und der Kirche mit wertvollen Fresken ist ebenfalls empfehlenswert. Auf dem Gipfel des Monte Ingino befindet sich die Basilika Sant’Ubaldo, der Schutzpatron von Gubbio. Die Basilika kann man zu Fuß oder mit der Seilbahn erreichen. Hier endet auch der Lauf des „Festa dei Ceri“ am 15. Mai. Bewundernswert sind die Pracht ihrer Schiffe und die Glasfenster, die das Leben des Heiligen erzählen.
Das Gebiet um Gubbio ist reich an wunderbaren Landschaften und an Weinkultur. Die Cantina Semonte, die Teil des gleichnamigen landwirtschaftlichen Betriebs ist, produziert hervorragende Weine wie den Battista (Spumante Metodo Classico Brut), den Cordaro (Dolcetto) und den Monteleto (Chardonnay). Dieses Weingut ist ein Mikrokosmos der Harmonie. Die perfekt ausgerichteten Weinreihen, der Keller neben der Villa und das Restaurant „Il Custode“ mit seinen großen Fenstern, durch die man die gastronomischen Spitzenprodukte der Region sowie typische und saisonale Gerichte genießen kann, sind Zeugnisse dieser Harmonie. Das selbst hergestellte extra native Olivenöl Zangolo gehört ebenfalls zum Genusserlebnis.
Der ideale Ausgangspunkt für all diese Erlebnisse ist das Park Hotel „Ai Cappuccini“, ein im 17. Jahrhundert erbautes Gebäude, das meisterhaft renoviert wurde. Ein Traumort, an dem der Genius Loci der monastischen Tradition der Region mit der Exzellenz der Hotellerie und des Wellnessangebots verschmilzt, bereichert durch die Zusammenarbeit mit dem berühmten Phytotherapeuten und Kräuterkundler Marc Mességué. Das Park Hotel vereint viele Aspekte, und alle auf höchstem Niveau. Es ist eine Art Kaleidoskop mit verschiedenen Facetten, ein Multiversum, in dem man außergewöhnliche Erfahrungen machen kann, wie die Möglichkeit, Körper und Geist durch Wellnesspfade im Spa, im wunderschönen Hallenbad oder in der Oase des Parks zu regenerieren – der neue Wellnessbereich, entworfen von Simone Micheli, der eine beeindruckende Panoramalage bietet. Das Park Hotel verfügt außerdem über 13 Konferenzräume und ein eigenes Kongresszentrum mit separatem Eingang. Besonders hervorzuheben ist der Capogrossi-Saal, der seinen Namen den Fresken des römischen Künstlers an den Wänden verdankt. Das Park Hotel „Ai Cappuccini“ ist eine Oase der Ruhe, eingebettet in einen Park mit jahrhundertealten Bäumen und einem Olivenhain. Dank eines Renovierungsprojekts, das auf die Aufwertung des ursprünglichen „Klosterdorfes“ abzielte, vermittelt das Park Hotel dem Besucher ein starkes Gefühl von Identität, Gleichgewicht und Frieden, das den Aufenthalt an diesem Ort absolut unvergesslich macht.