Bartolomeo Veneto,
Porträt von Beatrice d’Este,
1505-1510, South Bend (USA)
Anlässlich des 500. Jahrestags des Einzugs von Lucrezia Borgia in Ferrara finden in der norditalienischen Renaissance-Stadt zahlreiche Gedenkfeiern statt. Die Tochter von Papst Alexander VI. und Schwester des Condottiere Cesare Borgia war nach dreifacher Ehe schließlich mit Herzog Alfonso I d’Este verheiratet. Die edle Dame verstand sich als Kunstliebhaberin und hatte Umgang mit Schriftstellern wie Ludovico Ariosto, Pietro Bembo, Ercole Strozzi und Giangiorgio Trissini. Im Laufe der Jahre erreichte Lucrezia eine immer größere Vergeistigung, weswegen ihr Porträt als Vorlage für verschiedene Heiligenbilder gedient haben soll. Die Faszination ihrer Persönlichkeit ist noch in Werken u.a. von Victor Hugo und Gaetano Donizetti zu spüren.
Die Ausstellung im Palazzo Bonacossi, die Dokumente des Lebens von Lucrezia Borgia in Rom und in Ferrara zeigt, ist vom 5.Oktober bis 15. Dezember 2002 täglich von 9-19 Uhr geöffnet. Eintritt: 5,20 Euro. Weitere Informationen: Tel. +39-0532-209988; Fax: +39-0532-203064; E-Mail: diamanti@comune.fe.it.
Mailand: Zeichnungen und Aquarelle von Amadeo Modigliani
Noch bis 12. Oktober 2002 ist in Mailand (Farsettiarte, Portichetto di Via Manzoni, an der Ecke zur Via Spiga) eine aus Privatsammlungen stammenden Ausstellung mit 35 Werken des berühmten Künstlers geöffnet. Eine Kuriosität sind zwei der noch wenigen erhaltenen Zeichnungen mit der Unterschrift „dessin à boire“, die Modigliani bei seinen nächtlichen Bistrotbesuchen für ein Glas Pernod von anwesenden Zechern anfertigte.
Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist täglich außer Sonntag von 10-19 Uhr geöffnet (montags: 15-19 Uhr). Weitere Informationen: Tel. +39-02-794274; www.farsettiarte.it.
Antike und moderne Kunst aus Libyen in Rom
Saif el-Islam Gaddafi
Ohne Titel 1999-2000
Für geschichtlich und politisch interessierte Rombesucher gibt es noch bis 7. Oktober ein besonderes Ereignis: die von der „Gaddafi International Foundation for Charity Associations“ in der Engelsburg veranstaltete Ausstellung „Il deserto non è silente“ (Die Wüste ist nicht lautlos). Es werden afrikanisch, griechisch und römisch beeinflusste Kunstgegenstände des antiken Libyens sowie zeitgenössische Werke von Saif El-Islam Gaddafi, Fawzi Omar Swei und Salaheddine Shagroun gezeigt.
Die symbolische Bedeutung der Ausstellung darf sicher nicht unterschätzt werden. Denn aufgrund der italienischen Kolonialpolitik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Ausweisung fast aller Italiener aus Libyen im Jahre 1970 ist das Verhältnis zwischen beiden Länder sicher nicht spannungsfrei. So bleibt zu hoffen, dass dieses Event eine tragfähige Brücke zur arabischen Welt bildet.
Weitere Informationen: Museo Nazionale di Castel Sant’Angelo; Tel. +39-066819111; geöffnet täglich außer Montag von 9-20 Uhr. Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro; freier Eintritt für Personen unter 18 und über 65 Jahren.