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MuseenDie sakrale Kunst von Matisse in den Vatikanischen Museen

Cora Ebeling



 Zum ersten Mal werden die sakralen Werke des französischen Künstlers in den Vatikanischen Museen der Öffentlichkeit vorgestellt

Rom (TidPress) – Nach langjährigen Vorbereitungen sowie wissenschaftlichen und technischen Untersuchungen ist nun seit Juni in einem besonderen Saal die ständige Sonderausstellung der religiösen Werke von Henri Matisse zu sehen, die er in seinen letzten Lebensjahren angefertigt hat.
Im Mittelpunkt der Werkschau stehen die Entwürfe der Glasfenster für die Rosenkranzkapelle in Vence, die in Originalgröße auf Karton gezeichnet sind und als Vorlage für die bis zu vier Meter großen Bleikristallfenster der Kapelle dienten. Der jüngste Sohn von Matisse hatte sie 1980 den Vatikanischen Museen geschenkt.

Die Matisse-Kapelle in der Stadt der Provence gehört zu den wichtigsten und berühmtesten Werken des Künstlers Henri Matisse. Matisse selbst bezeichnete den von ihm in den Jahren von 1947 bis 1951 ausgestalteten Sakralbau als eines seiner wichtigsten Werke. Mehr als vier Jahre widmete er sich ausschließlich der Gestaltung dieser kleinen Ordenskirche.
Anhand dieser Ausstellung kann man nun nachvollziehen, wie er akribisch an jedem einzelnen Glasfenster oft monatelang gearbeitet hat. Als einer der bedeutendsten Vertreter der klassischen Moderne hat sich Matisse erst in seinen letzten Lebensjahren der sakralen Kunst zugewandt, als er an einem schweren Krebsleiden litt und der Glaube ihm Kraft gab, seine Krankheit zu bewältigen.

Im neuen Matisse-Saal sind außerdem Skulpturen, Zeichnungen, Skizzen zur Inneneinrichtung des Bauwerks, Keramiken sowie liturgische Gewänder zu sehen, die zum Teil schon zuvor an einer anderen Stelle im Museum gezeigt wurden. Außerdem ein Altarkreuz aus Bronze, das Dominikanische Nonnen in Vence 1973 dem Vatikan gestiftet hatten. Bald werden noch andere Kunstwerke des französischen Künstlers hinzukommen.
Der Matisse- Saal befindet sich in der Abteilung zeitgenössischer religiöser Kunst aus dem 20.Jahrhundert unter der Sala Regia und der Sixtinischen Kapelle in einem alten Teil des Vatikans. Diese Gewölbe wurden lange als Lager genutzt und erst später wiederentdeckt und wegen der idealen raumklimatischen Eigenschaften als Ausstellungsraum verwendet.

Auch wenn es eine kleine Ausstellung ist, lohnt es sich auf jeden Fall einen Abstecher dorthin zu machen. Denn selbst wenn man Matisse und seine Kunst nicht so sehr schätzt, alleine der Ausstellungsraum mit seinen Gewölben unter der Sixtinischen Kapelle sind eine Besichtigung wert.

Info
http://mv.vatican.va

01.07.2011

 

 

 

 

 

Der Matisse-Saal in den Vatikanischen Museen, Sammlung Zeitgenössischer Kunst,
Fotos Musei Vaticani, ©Succession Matisse

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