Terra Italia

Die Giotto-Fresken in Padua vom Gerüst aus gesehen

Richard Bruetting

Eine einzigartige Gelegenheit, die Giotto-Fresken einmal ganz aus der Nähe zu betrachten. Die Prinzipien der Restaurierungsarbeiten.


Padua (Terra Italia) – Von Oktober 2001 bis Februar 2002 bietet sich samstags und sonntags von 9-19 Uhr die Möglichkeit, in Padua die weltberühmten Giotto-Fresken der Scrovegni-Kapelle, die derzeit restauriert werden, aus der Perspektive des Künstlers zu betrachten. Die Besichtigung erfolgt unter Anleitung fachkundiger Führer von den Gerüsten aus, auf denen die Restauratoren während der Woche arbeiten. Man erfährt beispielsweise, dass Giotto für das Blau des Himmels nicht Farben auf der Basis von Lapislazuli, sondern von Azurith verwendet hatte.

An der Besichtigung können jeweils nur 15 Personen nach Voranmeldung teilnehmen. Die Voranmeldung erfolgt bei den „Civici Musei di Padova“ entweder telefonisch unter Nr. + 39-049-8204550 / 51 oder durch persönliche Vorsprache an der Kasse. Bevor die Gerüste bestiegen werden dürfen, müssen die Besucher 15 Minuten in einem abgeschlossenen Raum verharren, wo sie von Staub und Feuchtigkeit befreit werden.

Die Restaurierungsarbeiten waren u.a. deshalb erforderlich geworden, weil die Kapelle seit dem Abriss des Scrovegni-Palastes die notwendige Abstützung verloren hatte und durch Feuchtigkeit in ihrer Bausubstanz bedroht war. Ungeschickte Restaurierungen in früheren Zeiten hatten ebenfalls zu den Zerstörungen der Fresken beigetragen. Das Prinzip der aktuellen Restaurierungen ist die Konservierung dessen, was erhalten ist. Die bereits fehlenden Teile werden nicht ersetzt, sondern mit Aquarellfarben im Farbton angeglichen, sodass die einzelnen Fresken einheitlich wirken, wenn man sie aus der Ferne betrachtet.

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