Text und Fotos: Paolo Gianfelici

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Mailand – Dass Italien viele Kunstschätze und schöne Landschaften besitzt, ist bekannt, doch im Italien-Pavillon der Mailänder Weltausstellung kann man diese Tatsache auf neue Art erleben. Vor dem weißen Gebäude, das sich in unmittelbarer Nähe des „Baums des Lebens“ und seiner spektakulären Licht- und Wasserspiele befindet, steht das Publikum in einer langen Schlange. Der Himmel über Rho ist wolkig, und die Luft ist schwül. Eigentlich möchte man lieber weiter spazieren gehen oder etwas trinken. Doch wenn man die drei Säle im Obergeschoss erreicht hat, in denen sich die Schönheit Italiens voll zeigt, versteht man, dass man diese Emotion nicht verpassen konnte. Der römische Aquädukt in der Nähe der Appia Antica wird auf die vier Wände des Saals projiziert. Das Licht vor der Abenddämmerung hat etwas Magisches. Der Fußboden und die Decke dieses Ambiente sind aus reflektierendem Material. Man dringt ins Bild ein, die Musik bereichert die Emotionen. So schön hat diese typisch römische Landschaft mit Pinienbäumen und einer Wiese noch nie in der Wirklichkeit ausgesehen. Das Bild wechselt, und eine Reihe einsamer Zypressen führen zu einem landwirtschaftlichen Gebäude. In der Toskana vielleicht oder in einer der anderen zentralen Regionen Italiens mit viel Natur.

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Im nächsten Saal geht das Spiel weiter: Plätze, Kirchen, Palazzi und Monumente sind so schön, dass man fast zu viel davon sieht. Diese verblüffende Trilogie wird im dritten Saal mit der Vision von architektonischen Einzelheiten, wie Wappen und Stucken, ergänzt, die wie im Kaleidoskop sich immer wieder aufteilen, um neue Muster und Farbenkombinationen entstehen zu lassen. Dieses Erlebnis ist eine der schönsten Einladungen, die man für zukünftige Besucher Italiens anbieten kann. Die künstlerische Direktion des Padiglione Italia unter Leitung von Marco Balich hat auch eine Provokation vorgesehen. Ein Relief zeigt alle Länder Europas, aber ohne Italien. Der Stiefel fehlt, und die Frage, die Prominente aus aller Welt zu beantworten suchen, ist: Was wäre die Welt, ohne die Genialität und die Kreativität Italiens? Ein guter Ausgangspunkt, um an erster Stelle die Italiener zu einladen, sich selbst mehr zu schätzen.

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