30Text und Fotos: Elvira D’Ippoliti
Castelli – „Hier arbeitet man gut“, erklärt Nino Di Simone, Künstler und Keramiker aus Castelli (Abruzzen). Sein Atelier ist modern wie seine originalen Kreationen, wo Farben und Formen in spannende Motive zusammenschmelzen. Di Simone ist ein höflicher Herr, der gerne von seiner Leidenschaft für die Keramik spricht, und ein Lehrer, der mit Geduld seine Schüler in die Welt der Kreativität einführt. Ton ist der erste Bestandteil der leuchtenden Kunstwerke, und Castelli ist von Bergen umgeben, die reichlich davon hergeben können. Am Fuße des Gran Sasso gelegen, ist das Städtchen auch von Buchenwälder umgeben: Dieses Holz ist ideal, um die Keramik-Öfen zu erhitzen. Es ist deshalb kein Zufall, dass in Castelli schon im 16. Jahrhundert diese Kunst sehr verbreitet war.
Di Simone hat einen unverkennbaren Stil; oberhalb des Ateliers besitzt er ein kleines, aber feines Hotel, wo seine Keramik die Hauptdarstellerin der Einrichtung ist. Im Hotel Art’è kann man Vasen, Teller, Statuen, Tischlampen und viel mehr bewundern, die von der Hand des Meisters eigens kreiert worden sind. Mit Keramik umzugehen kann man bei Di Simone in Kursen lernen, die ein Wochenende oder eine Woche dauern. Bequem kann man im Hotel Art’è wohnen und braucht nur ein paar Schritte bis zum Atelier zu gehen. Sohn Giantommaso steht an der Rezeption und kümmert sich um die Organisation des Hotels. Er kann leicht die Leidenschaft der Gäste für die Keramik verstehen, weil er selber die Kunstschule besucht hat.
Direkt neben den Eingang befindet sich das Keramik-Museum. Es handelt sich um eine provisorische Unterbringung, weil der Sitz des Museums vom Erdbeben beschädigt worden ist. Aber sowohl Keramik-Schüler als auch Besucher können hier Meisterwerke der Keramik quer durch die Jahrhunderte bewundern. Meister Di Simone liebt seine Stadt, ist in seinem Leben aber auch sehr viel verreist. In den 90-er Jahre hat er verschiedene Werke in New York realisiert. In dieser Stadt wurden ihm auch zwei Einzelausstellungen (1999 und 2003) gewidmet. Gearbeitet hat er in Deutschland, der Schweiz und quer durch Italien. Er zeigt mir die Entwürfe für ein Taufbecken, für dessen Realisierung er das Jawort der italienischen Bischofskonferenz erwartet. Der Entwurf ist nur wenige Zentimeter hoch, aber das Endprodukt muss eine Riesenarbeit sein, füge ich hinzu. Nino Di Simone lächelt und fasst sich mit der Hand an den weißen Bart. Er kann ein geduldiger Lehrer sein, aber wiederholt nicht gerne, was er schon gesagt hat, und zwar, dass Castelli der ideale Ort für Kunsthandwerk ist.
Info:
Hotel Art’è – Via Concezio Rosa 6 – Castelli (TE)
Tel. +39.0861.979314
Fax +39.0861.969314
Mobil +39.339.20.18.721
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