Viterbo (TidPress) – Das Festspiel beginnt unter dem Sternenhimmel an der hell erleuchteten Piazza San Lorenzo. Die Bühne belebt sich mit hellen Holzskulpturen von Alberto Morucci. Im Hintergrund ist ein einmaliges Szenarium zu sehen: die Loggia des Papstpalastes aus dem 13. Jahrhundert. Die Akustik ist vollkommen; hilfreich ist eine nächtliche Brise, die den Klang des Orchesters in die magische Atmosphäre der Eröffnungsfeier trägt.
Die erste Saison des Tuscia Operafestivals wurde mit der Musik zu „Peter und der Wolf“ von Prokofjew eröffnet; Tullio Solenghi rezitierte dabei die erzählerischen Passagen. Eingebettet in die faszinierende Landschaft der Tuscia mit ihren mittelalterlichen Dörfern, berühmten Badeorten und Städten der Kunst scheint dieses erste Festival, das auf gut 15-jährigen Erfahrungen in Rom beruht, in Viterbo wahrlich eine ideale Stätte gefunden zu haben.
Fotos von „Figaros Hochzeit“ im Backstage- Bereich Teatro dell’ Unione |
Dies liegt auch am musikalischen Programm, das dem besten Repertoire der Opern- und Chormusik einen breiten Platz einräumt: von Verdis „Traviata“ zum „Stabat Mater“ von Pergolesi, von Orffs „Carmina Burana“ zu „Figaros Hochzeit“ von Mozart, daneben die Filmmusik der berühmtesten Zeichentrickfilme.
Das Programm konkretisiert sich in szenischen Räumen, die organischer Teil des Schauspiels sind. Im Herzen des mittelalterlichen Viterbo ist dies der Fall beim Amphitheater des Giardino dei Paradossi. Er ist von antiken Bauten aus grauem Vulkangestein, dem Peperino, umgeben, das die Farbe des historischen Stadtzentrums von Viterbo kennzeichnet. Unter jahrhundertealten Gewächsen und dem Brunnen, der nicht fehlen darf, erklingen hier beim Opernabend „Salotto 800“ (Salon des 19. Jahrhunderts) Arien aus „Rigoletto“, „Der Liebestrank“ und „La Traviata“. Am 26. Juli wird die Piazza San Lorenzo dagegen „Figaros Hochzeit“ beherbergen. Regie: Lina Wertmüller, Bühnenbild und Kostüme: Enrico Job (Wiederholungen am 27., 28., 29. und 31. Juli).
Nicht versäumen durfte man die Carmina Burana von Carl Orff am 21. Juli. Auf der Bühne sind etwa 180 Künstler, um so den schon prall gefüllten Kalender der weißen Nächte in Viterbo zu bereichern.
Das große Finale findet am Freitag, dem 10.August, mit dem Pianisten Michele Campanella statt, der im abschließenden Sinfoniekonzert die Hauptfigur ist. Maestro Stefano Vignati dirigiert das Sinfonieorchester des Tuscia Operafestivals. Auf dem Programm stehen die Sinfonien K 467 von Mozart und die 2. Sinfonie Opus 36 von Beethoven.
(Übers.: Richard Brütting)
INFO
www.tusciaoperafestival.com – Vorverkauf online.
Info e Kartenvorbestellung: 0761/309 703.
In der Umgebung befinden sich der Bolsenasee sowie Civita di Bagnoregio, Bagnaia (Villa Lante), Bomarzo und Tuscania.
Aufführungen vom 26. bis 31. Juli 2007 auf der Piazza San Lorenzo.
24.07.2007