Text und Fotos: Elvira D’Ippoliti
„Sobald die Gäste diese Terrasse erreichen, wollen sie sich gleich ein Selfie machen“, erzählt der junge Restaurant-Manager des Pianotrentacinque auf der 35. Etage des neuen Intesa Sanpaolo-Wolkenkratzers in Turin. „Und gleich danach fangen sie an, ihr Haus im Panorama der Stadt zu suchen“. Turin ist aus dieser hochgelegenen Aussicht eine schöne Stadt mit braunen Ziegeldächern, umringt auf der einen Seite von grünen Hügeln und auf der anderen von Bergen. Die Straßen sind nach piemontesischer Tradition ordentlich parallel angelegt. Für Touristen ist die Silhouette der Mole Antonelliana erkennbar, deren Höhe (167,5 Meter) der Architekt Renzo Piano bei der Konstruktion des Wolkenkratzers nicht überschritten hat (166 Meter). Das Gebäude, das sich bei einem Besuch als ein sehr angenehmer, gemütlicher Ort erweist, ist der Sitz der Büros der Bank Intesa Sanpaolo.
Mit dem Restaurant und der ein Stockwerk höher gelegenen Lounge Bar konnte sich Turin keine bessere Visitenkarte schaffen. Der Wolkenkratzer liegt direkt hinter dem Bahnhof Torino Porta Susa. Als Tourist kann man für sich einplanen, den ersten Blick auf Turin aus dieser Höhe zu genießen. Die Besucher werden bald herausfinden, dass die angenehmen Formen und hellen Farben ein komplexes Projekt verbergen, das dem Wolkenkratzer den Preis „ArchDaily Building Of The Year 2016“ gewinnen ließ. Alles an diesem Bau ist umweltfreundlich gedacht, und wenn man im Restaurant sitzt, blickt man hinter der Glaswand auf die grünen Blätter von Bäumen und Büschen, die da oben eine geeignete Heimstatt gefunden haben. Die Vegetation des Treibhauses wird vom frischen Wind belebt und vor der Sonne geschützt. Die elegante Doppelfassade aus Kristallglas und Stahl besteht nämlich aus Lamellen, die die Temperatur gemäß klimatischer Bedingungen regeln können.
In Turin ist das Thema „Panorama-Ausblicke“ nicht neu. Im Museo Nazionale del Cinema kann man den Panoramaaufzug benutzen, um die Stadt aus der Vogelperspektive zu bewundern. Ein schöner Ausflug bringt einen an den Fuß der Basilika von Superga. Eine niedliche Zahnradbahn, die am Ende des 19. Jahrhunderts eröffnet wurde und ihre perfekt restaurierten alten Wagen langsam, aber sicher bergauf zieht, ist die Reise wert. Einmal oben angekommen, kann es geschehen, dass das Wetter einfach nicht mitmacht und die Kirche mit der großen Kuppel vom Nebel umhüllt ist. Das Meisterwerk von Filippo Juvarra ist bei solchen Bedingungen vielleicht noch faszinierender, aber als Besucher sollte man den Aufstieg auf die Kuppel gegebenenfalls für ein anderes Mal programmieren, um das Panorama genießen zu können.
Info:
www.grattacielointesasanpaolo.com