Text: Cora Ebeling, Fotos: Oliver Blum
Alberobello ist weltweit der einzige Ort, der gänzlich aus Trulli besteht. Um den Grund dafür zu verstehen, muss man an den Anfang des 17. Jahrhunderts zurückgehen, als damalige Feudalherren den Bau dieser Häuschen als Unterkunft für die armen Bauern veranlassten, da sie für diese mörtellosen Bauten keine Steuern abgeben mussten.
Was wie ein niedliches Spielzeughäuschen aussieht, ist nämlich bei genauer Betrachtung ein architektonisches Meisterwerk, in dem jahrhundertelang meist kinderreiche Familien auf engstem Raum lebten. Zudem haben Forscher von der Technischen Universität in Bari diese Rundbauten untersucht und festgestellt, dass alle sich in Form und Größe voneinander unterscheiden.
Heute ist die einst bescheidene Wohnsiedlung für arme Bauern eine der touristischen Hauptattraktionen Apuliens geworden. Dazu hat natürlich auch die Aufnahme ins Weltkulturerbe maßgeblich beigetragen. Doch die Unesco-Auflagen sind streng und eine Sanierung kostet viel Geld. Deshalb verlassen oder verkaufen private Eigentümer nach und nach ihre Häuser. Manche kann man besichtigen oder als Ferienunterkunft mieten, andere werden zu gewerblichen Zwecken als Souvenir-Shops und Gaststätten genutzt.
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