Ivana Tamai
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Bergamo – Wenn es wahr ist, dass „die Schönheit die Welt retten wird”, können die Bewohner von Bergamo seit fünf Jahrhunderten auf ihren Mitbürger und Maler Jacopo Negretti, Palma il Vecchio genannt, zählen. Die Schönheit, die ein weibliches Wesen verkörpert, ist das Leitmotiv der monografischen Ausstellung des Meisters, der ca. 1480 in Serina bei Bergamo zur Welt kam. In der Galleria d’Arte Moderna e Contemporanea kann man bis 21. Juni 2015 fast vierzig Werke aus bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen in Madrid, Berlin, Wien, St. Petersburg, Venedig, Florenz und London bewundern.
Egal, ob Edelfrauen oder Heilige: Palma zeigt uns eine weiche und harmonische Frau. Ihr Blick ist ruhig und gelassen, der Teint klar und hell. Die prächtigen Roben zeigen den typisch italienisch Stil: Samt, Taft, Brokat und Leinen werden vom Maler mit erstaunlichem Sachverstand wiedergegeben. Ein frühes Made in Italy, das an vielen europäischen Königshöfen als Modell übernommen wurde.
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Eine Weltpremiere, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Die bekanntesten Werke des Künstlers kreieren eine rare Kombination von Mode und Schönheit, wie die „Dame in Blau“ aus dem Kunsthistorischen Museum Wien und „Die Schöne“ aus dem Museum Thyssen-Bornemisza in Madrid. Porträts von außerordentlichem Charme, der heute so lebendig wie damals geblieben ist und der das Ideal der weiblichen Figur der Spätrenaissance verkörpert. Palma war bei den Sammlern der Zeit sehr beliebt und seine Werke sehr begehrt. In dieser Ausstellung bewundert man, neben den berühmten Frauen-Porträts, die sogenannten „heilige Gespräche” mit Blick auf eine wundervolle Landschaft, Werke mit mythologischen Bildern und religiöse Themen, wie die Himmelfahrt der Jungfrau Maria, sowie Altarbilder. Diese befinden sich auf Tafeln, die mit weichem Tuch – ein typisches, lokales Gewebe – überzogen sind, in Räumen mit farbigem Boden in Renaissance Stil. Beeindruckend ist das Altarbild der heiligen Barbara aus der Kirche Santa Maria Formosa in Venedig und die Präsentation der Jungfrau aus der Pfarrei Santa Maria Annunziata von Serina. Letzteres hat endlich wieder seine alte Pracht dank einer komplexen Restaurierung erhalten.
Im Rahmen der Ausstellung werden auch die verschiedenen Phasen der Restaurierung gezeigt. Diese Ausstellung begleitet die Besucher Raum für Raum mittels einer Art Bühnenbild, das viele Emotionen weckt. Das Universum von Palma il Vecchio ist so beeindruckend, dass man es abseits der Ausstellung noch lange mit sich trägt, während man durch die Gassen Bergamo Alta spazieren geht oder die ländliche Einfachheit der umliegenden Täler betrachtet, die man ebenfalls in seinen Werken wiederfindet.
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. (1) Ritratto di donna, detta “La Bella” 1518 circa Madrid, Thyssen-Bornemisza (2) „Ritratto di giovane donna in abito blu con ventaglio“ 1514 circa, Wien, Kunsthistorisches Museum, Gemäledegalerie (3) „Ritratto d’uomo con i guanti“ 1517-1518, Sankt Petersburg, Ermitage