Elvira D’Ippoliti
Mailand – Im schönen “Padiglione Zero” direkt am Eingang der Weltausstellung EXPO Milano 2015 stellt Italien Emotionen vor: eine riesige Holzwand mit unzähligen Schubladen, dazwischen Statuen und Treppen, die anscheinend zu den Kenntnissen führen, die in dieser Art Bibliothek enthalten sind. Die Wand ist so hoch, dass man fast nicht das Ende sehen kann. Direkt dahinter, als seien Jahrhunderte in wenigen Sekunden wegblasen, zeigt modernste Technologie in einem Video das Verhältnis der Menschen des Mittelalters zur Natur. Frauen, die Sardellen im Salz einlegen, Ziegen und Käse,: Die Bilder sind groß und trotzdem so klar, dass man nur staunen kann. Musik begleitet die Besucher im nächsten Saal. Die Wände sind aus Glas, und wie auf kleinen Theken stellt man alle möglichen Kornsorten aus. Von der Decke hängen rechteckige Bildschirme. Wie in einem Tanz schweben bunte Früchte und Obst herunter. Essen ist an erster Stelle eine Freude, und dies wird hier mit Farben und Töne ausgedrückt.
Eine italienische wissenschaftliche Autorität stellt auf der EXPO die Universität Messina vor. Panlab ist der Name eines Laboratoriums der Zukunft, in dem man schon jetzt die Qualität der Lebensmittel testen und zertifizieren kann. Mit Panlab hat Italien eine außergewöhnliche Methode kreiert, um die Spezialitäten der Halbinsel auf die Tische der vielen Freunde von Speisen mit dem Etikett Made in Italy zu bringen, ohne dass kleinste Zweifel nicht nur an der Echtheit, sondern auch an der Naturreinheit aufkommen können. Professor Vincenzo Chiofalo von der Universität Messina hat im Detail das Projekt im Europa-Pavillon erklärt. „Bei typischen Produkten wie zum Beispiel den Schinken der Monti Nebrodi oder den Pistazien von Bronte können wir mit hundertprozentiger Sicherheit die Originalität bestätigen. Unserer elektronischen Nase kann nichts ausweichen“. Verblüffend ist, dass diese Kontrollen auf das Futter für die Tiere, wie zum Beispiel die Eicheln für die schwarzen Schweine, zurückgehen. Bei der Produktion von Käse beginnt Panlab mit der Zertifizierung der Milch. Auch Wein und Speiseöl kann die „elektronische Nase“ besser als jeder Sommelier kosten und dessen Charakteristika bestimmen.
Neben der wissenschaftlichen Aktivität dient das Panlab-Projekt auch der Ausbildung von Experten für Lebensmittelsicherheit. Dazu dient die schöne Villa Pace mit Blick auf das Meer. Panlab liefert Bescheinigungen für alle Lebensmittelproduzenten und hat in Japan schon verschiedene Verträge unterzeichnet. Italienische Spitzenqualität wird so auf verschiedenen Wegen exportiert.
Info: www.panlabunime.it