16Brunella Marcelli
Florenz – Hoch muss man hinaufschauen, um die große Rekonstruktion der antiken Fassade des Florentiner Doms ganz zu bewundern: Das Modell 1:1 zeigt den weißen Traum von Arnolfo di Cambio, der 1296 sein Werk begann, das nie beendet und 1587 zerstört wurde. Im neuen Museo dell’Opera del Duomo ist das Licht – neben den vielen Kunstobjekten – der Hauptdarsteller. Der helle Saal, wo diese ursprüngliche Fassade nach einer originalen Zeichnung kreiert wurde, vermittelt den Eindruck, sowohl in der Vergangenheit zu sein als auch sich in einer zeitgenössischen Kathedrale zu befinden. Es ist nicht leicht, eine große Anzahl von Statuen und Bilder auszustellen, die die Aufgabe haben, von der Pracht des Doms von Florenz zu erzählen. Die Atmosphäre und das Licht müssen sich verändern, um nach der Großartigkeit intimer zu werden, um die Statue der „Maddalena“ von Donatello ins richtige Licht zu rücken.
Auch Michelangelos „Pietà“, eines der geheimnisvollsten Kunstwerke des Genies der Renaissance, hat in diesem Museum ihre geeignete Ausstellung gefunden. In die Galleria del Campanile di Giotto erweitert sich wieder die Perspektive: 16 Statuen (darunter die Propheten von Donatello) und 54 Fliesen, die einst die Kuppel schmückten, befinden sich hier. Über das fast unerklärbare Werk von Brunelleschi erfährt man mehr, wenn man sich in der Galleria della Cupola di Brunelleschi die hölzernen Modelle aus dem 15. Jahrhundert anschaut, zusammen mit den damaligen Werkzeugen, die zur Realisierung dieses Wagnisses wunderschöner Architektur benutzt wurden.
Info:
www.ilgrandemuseodelduomo.it
Foto: Museo dell’Opera del Duomo