Text und Fotos: Paolo Gianfelici
Rom – Slow Food, die weltweite Bewegung für gute Nahrung hat die römische Osterie, diejenige Restaurants, die zur volkstümlichen Tradition gehören und sich mit Einfachheit und Echtheit charakterisieren unter die Lupe gestellt. Die Stadt inmitten des Papststaates (bis 1870) war klein und populär und Osterie, wo man hauptsächlich Wein getrunken hat – und nebenbei etwas gegessen hat – waren sehr viele, praktisch um jede Ecke. Dem „oste“ (Wirt) musste man gut auf die Finger schauen, da er dazu neigte Wasser zum Wein zu mischen, wie der Text eines Volksliedes sagt, in dem sich die Kunden sich weigern diesen Mischwein zu bezahlen. Die Teller waren einfach und arm, wie immer die römische Küche gewesen ist. Artischocken, Innereien, Sardellen. Aber wo bleibt diese schöne Vergangenheit? Rom ist immer voller Überraschungen und „Slow Food“ hat die Erben dieser kulinarischen Tradition zu einen Fest eingeladen, der den Titel „Roma Caput Gusti“ hat.
Die Gerichte waren aller lecker und echt. Die „pomodori col riso“ (in Tomaten gekochten Reis) wurden von der Osteria „Il Grappolo d’Oro“ vorbereitet, die sich in Zentrum von Rom (Piazza della Cancelleria) befindet. „Borgo Pio“ (Via Marconi) präsentierte Sardellen mit Endivie und „Asino d’Oro“ (Via del Boschetto) baccalà mit Kichererbsen-Creme. Andere Osterie haben aus der Speisekarte klassiche Gerichte wie die Pasta alla Amatriciana ausgewählt. Zur Tradition gehört noch der Ausflug „fuori porta“ außerhalb der Mauer der Stadt und so kann man sich bei Tisch auch in Grottaferrata („Oste della Bon’Ora“) sich entzücken. Dazu muss man Wein aus der Region Latium trinken und sich bereit stellen, für gute und unverfälschte Teller nicht sehr viel Geld auszugeben. Roms Echtheit hat keinen Preis.
Info:
Slow Food veröffentlicht seit 1990 „Osterie d’Italia“ ein „Lehrbuch“, um auf der ganzen Halbinsel gut essen zu können.
www.slowfood.it