Das Festival öffnet am Freitag, 26. Juni, im Bozner Stadttheater seine Tore. Ab 20.30 Uhr gibt es hier Andreas Schaerers „Fanfare Fatale“ – ein Projekt, das schillernd darstellt, was das Südtirol Jazzfestival Alto Adige seit jeher ist: ein Musikfest für Entdecker – und zugleich eine Kreativwerkstatt für innovative Musikerinnen und Musiker, die sich in Südtirol treffen – oft erst hier kennenlernen – und dabei neue Projekte entwickeln. „Fanfare Fatale“ nennt sich der bunte Eröffnungsabend, der vom Schweizer Vokalartisten Andreas Schaerer inszeniert wird und an dem eine Reihe von Künstlern mitwirken, die sich beim Südtirol Jazzfestival begegnet sind. In achtköpfiger Besetzung wird ein exklusiver Abend inszeniert, der international mit Südtiroler Beteiligung ist: Die aus Brixen stammende und in London wirkende Bassistin Ruth Goller ist ebenso mit von der Partie wie Musiker aus Österreich, Frankreich und Großbritannien.
Briten haben den modernen Alpinismus begründet, Südtiroler sind bis heute darin erfolgreich. Und so gibt es beim Festival „UK Sounds“ auch jede Menge Ausflüge in die Berge. Zum Beispiel „Singing Rocks“: In einem neu angelegten Klettergarten vor der Comici-Hütte bringt Matthias Schriefl in neuartiger Formation die Berge zum Klingen – und mit ihm der Rapper Soweto Kinch und der MGV Brixen in ungewöhnlicher Klangvielfalt. Auch ein „Wanderkonzert“ im Rosengarten und „meditative Momente“ am Schlern bringen Natur und Musik in eine wunderbare neue Symbiose.
„London Underground“ ist junger Gegenwartsjazz aus der britischen Hauptstadt in einem Kieswerk der Beton Eisack Gruppe. Bands und Solisten der englischen Avantgardeszene spielen an diesem Abend auf mehreren Bühnen in der futuristisch anmutenden Bauschuttrecycling-Anlage. Visuals und Lichteffekte versetzen das Gelände in spektakuläre Atmosphäre. Hier wird improvisiert – und anschließend tauschen einige Musiker ihre Instrumente mit Plattentellern für ein außergewöhnliches Clubbing.
Wichtiger Festivalschauplatz unter dem Motto „Art meets Jazz“ ist wiederum das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst MUSEION. Hier gibt es wieder einige spektakuläre Open-Air-Konzerte als Teil des Kunstangebotes des MUSEION. Erstmals aber wird auch im Innenbereich ein Instrument in eine laufende Ausstellung integriert („design is a state of mind“). Der aus Meran stammende, in London lebende Designer Martino Gamper zeigt eigene Arbeiten und Sammlungen von Design-Objekten – und baut in seine Exponate ein Klavier ein, das in der Konzertserie „Keys to the Exhibition“ auch bespielt wird.
Das Jazzfestival 2015 wartet insgesamt mit fast 80 Musik-Terminen auf; Schauplätze sind wiederum besondere Locations in ganz Südtirol; von Mals bis nach Innichen, von Bruneck bis auf den Ritten. Und natürlich die Städte Bozen, Meran, Brixen und Bruneck. Ausflüge im Rahmen einer „Euregion-Tour“ gibt es wieder nach Innsbruck – ins Tirolpanorama am Bergisel – und nach Lusern, einer deutschen Sprachinsel im Trentino.
Zu all diesen Konzerten gibt es wieder eine Innovation, die neue Kunst entstehen lassen wird: Ein Creative-Lab in der so genannten „Jazzstation“ im Waaghaus am Bozner Kornplatz. Verschiedene Künstler des Festivals experimentieren hier in unterschiedlichen Formationen und bieten Workshops an.
Info: Das komplette Programm ist auf www.suedtiroljazzfestival.com veröffentlicht. Tickets können vorerst nur im Jazz-Büro vorgemerkt werden: info@suedtiroljazzfestival.com; der Vorverkauf startet in wenigen Wochen. Wie üblich ist auch in diesem Jahr ein Großteil der Konzerte kostenfrei zu besuchen. Für die Ticket-pflichtigen Konzerte liegen die Preise zwischen 15 und 25 Euro (für die Eröffnung). Ermäßigungen gibt es für alle unter 30 Jahren, Kulturpass, Dolomiten Vorteilskarte und die Bolzano/Bozen Card.