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ApulienBike: auf der Via Appia Antica und auf stillgelegten Bahnlinien

Von Laterza nach Palagianello über Castellaneta entlang der Via Appia Antica, häufig auf stillgelegten Bahnlinien. Tiefe Canyons mit eindrucksvollen Bahnviadukten, Meisterwerke der Bahn-Architektur, über die heute keinen Zug mehr fährt dafür aber viele Fahrräder, prägen die Landschaft

ApulienBike: auf der Via Appia Antica und auf stillgelegten Bahnlinien

Text und Fotos: René Kölliker

Tour 1: Laterza – Palagianello

In Apulien hat das Leben in Grotten seit Jahrhunderten Tradition und gehörte bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zur üblichen lokalen Wohnlandschaft. Der Felsen wurde geformt und ausgebaut mit Vorhäusern oder Plätzen auf denen sich das soziale Leben abspielte. Heute gehört diese Lebensweise zur ländlichen Geschichte und ist immer noch gut erkennbar in der Stadt Matera welche zur Europäischen Kulturhauptstadt 2019 ernannt wurde. Die Stätten in der Region von Laterza und Palagianello grenzen an eindrucksvolle Canyons die die Landschaft prägen. Von den Plätzen vor den Kirchen und Wohnhäusern aus erkennt man in den tiefen Klippen noch die Grotten, Mauern oder Gärten wo einst gelebt wurde.

Der Beginn der Bikeroute ist in Laterza. Die Stadt ist berühmt für ihre Majolika Keramik-Kunst. Es empfiehlt sich ein Besuch des 2003 geöffnet MuMa oder Museo della Maiolica das sich in einem ehemaligen Stadtpalast befindet. Nach dem kurzen Kulturbesuch kann man auf den Sattel steigen und auf Entdeckungsreise radeln. Von Laterza bis Castelaneta fährt man auf der legendäre Via Appia (Appische Strasse) welche 312 vor Christus gebaut wurde und Rom mit dem Hafen von Brindisi verbindet. Wo einst Soldaten, Pferdefuhrwerke, internationale Kaufleute, Diebe und einfache Römer sich über die Strasse fortbewegten, fährt man heute gemütlich mit dem Fahrrad und geniesst die Landschaft und die ruhigen Fahrradwege.

Aussicht auf die Altstadt von Palagianello

Aussicht auf die Altstadt von Palagianello

 

In Castelaneta ist eine kleine Pause angebracht um das Museum welches Rodolfo Valentino, Kind des Ortes, gewidmet ist zu besuchen. Der berühmte Schauspieler ist 1895 in der kleine Stadt geboren und 1913 nach Amerika ausgewandert wo er eine Karriere in Hollywood machte.

Der Fahrradweg ab Castelaneta ist sehr eindrucksvoll. Entlang der stillgelegten Eisenbahnlinie geht’s über Viadukte bis nach Palagianello. Die Canyons die sich vom Meer tief ins Land erstrecken können eine Länge von über 20 Kilometer haben und bis 500 Meter breit sein. Sie sind das Merkmal der Region und waren lange Lebensraum für die Bevölkerung. Beim genauen Beobachten erkennt man im Felsen die Grotten wo einst gelebt wurde. Auch die Terrassen die früher Gärten und Felder bildeten sind erkennbar.

Nach einer Bike Tour sollte man sich etwas Gutes gönnen. Und da liegt man mit dem Weingut Amastuola nicht weit von Palagianello ausgezeichnet. Um das alte Landgut aus dem 15. Jahrhundert welches heute als Hotel betrieben wird ist eine elegante Parklandschaft entstanden. Das Ensemble aus Weinreben, Trockenmauern und Olivenbäumen wurde vom Landschaftsarchitekten Fernando Caruncho umgesetzt. Hier wird ausgezeichneter exklusiver Bio Wein produziert. Es empfiehlt sich in diesem Hotel zu übernachten und sich mit erlesenen Weinen zu einem guten Essen verwöhnen zu lassen.

Puglia Cycle Tours        www.pugliacycletours.com  (auch auf Deutsch)

www.mumalaterza.it

www.fondazionevalentino.it

www.amastuola.it

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