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Clusone, eine gemalte Stadt, die inspiriert

Außergewöhnliche Fresken und Kunstwerke prägen die Stadt. Das berühmte Fresko des Totentanzes ist ein bedeutendes Beispiel für die spätmittelalterliche Kunst der Region.

Clusone, eine gemalte Stadt, die inspiriert

Foto: Matteo Zanga

Text: Lisa Mittelberger

Eine Stadt, die inspiriert: Clusone, im Valseriana-Tal gelegen und 35 Kilometer von Bergamo entfernt, ist auf einer Hochebene eingebettet, von der aus man die majestätische Kulisse der Orobie-Alpen bewundern kann. Den Rhythmus der Stadt gibt der prächtige Uhrturm vor, der 1583 von Pietro Fanzago konstruiert wurde. Der Turm besitzt einen einzigen Uhrzeiger, der Minuten, Stunden, Tage, Monate, Mondphasen und das Horoskop anzeigt. Das Zifferblatt ist auf der Fassade des Turms gemalt, und auch der Rest der Mauern ist mit Fresken geschmückt. Kunst und Präzision prägen Clusone: eine geordnete, kleine Stadt, die viele Schätze bewahrt und eine herzliche Gastfreundschaft pflegt.

Clusone, Foto: Matteo Zanga

In unmittelbarer Nähe des Uhrturms arbeitet der Künstler Angelo Balduzzi in einem kleinen Atelier. Angelo gab seine erste Arbeit als Buchhalter bald auf, um sich ganz der Malerei und der Herstellung von Keramikskulpturen zu widmen. Ein Besuch in seinem Atelier ist der perfekte Auftakt für die Erkundung der Stadt. Die zarten Figuren, die Angelo malt, heben den Kopf und richten ihren Blick nach oben. Auch Besucher müssen ihren Blick nach oben richten, um das Fresko des Totentanzes zu bewundern. Es wurde 1485 gemalt und zeigt mit beeindruckenden Figuren, wie der Tod über alle Menschen, selbst Kaiser und Päpste, das letzte Wort behält. Im unteren Teil des Freskos ziehen verschiedene Personen vorbei, die alle ihren eigenen Tod als Begleiter haben.

Danza Macabra, Foto: Matteo Zanga

Das Fresko befindet sich in unmittelbarer Nähe der barocken Basilika Mariä Himmelfahrt. In der Vergangenheit waren die Bewohner Clusones aufgrund ihres Wollstoffhandels viel unterwegs und mussten durch die prächtigen Dekorationen in ihrem Glauben bestärkt werden. Ein Spaziergang durch Clusone gibt den Besuchern die Möglichkeit, weitere Kunstschätze zu bewundern. Während der Pest im 15. Jahrhundert wurde, als Erfüllung eines Gelübdes der Gemeinschaft, die Kirche der Heiligen Defendente und Rocco errichtet. Die kleine Kirche ist mit Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert geschmückt, die oft den Heiligen Defendente darstellen: eine Art Sammlung von Bildern desselben Themas, die an die heutige Leidenschaft für Selfies erinnert. Ein Fresko von besonderem emotionalem Wert für die Stadt Clusone aus dem 15. Jahrhundert stellt die schmerzhafte Muttergottes dar. Es befindet sich in der Kirche des Paradieses, die zudem eine reiche Innendekoration mit zahlreichen Werken von Malern, Bildhauern, Ziselierern und Schnitzern aus Clusone bewahrt.

Chiesa San Defendente, Foto: SkyLab

Um die Faszination antiker Uhrwerke zu erleben, kann man das Museum „Arte Tempo“ besuchen. Dort erzählen seltene Exemplare von Turmuhrmechanismen aus allen Epochen, die aus der Collezione Gorla stammen, von der Herausforderung der Kreativität und des Einfallsreichtums angesichts des unaufhaltsamen Flusses der Zeit. Das Museum befindet sich in einem barocken Palast aus dem 17. Jahrhundert. Die Uhrwerke werden zusammen mit Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen ausgestellt, die der Gemeinde Clusone von den Familien Sant’Andrea, Querena, Trussardi Volpi und Nani geschenkt wurden.

Museo Arte Tempo, Foto: Matteo Zanga

Infopoint Visit Clusone (Promoserio) – Piazza dell’Orologio, 21 – Clusone

Tel: 0039 0346.21113 / infopoint@visitclusone.it

www.visitclusone.it

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