Text und Fotos: TiDPress
Milazzo – Die Steine leuchten weiß, Himmel und Meer sind tiefblau. Milazzo ist ein Geschichtsbuch: die Normannen, Friedrich II. von Hohenstaufen und die Spanier – alle haben am Schlosskomplex mitgebaut. Die Mauern wurden unermüdlich erweitert, um sie uneinnehmbar zu machen. Garibaldi schaffte es dennoch, die 4000 Soldaten des Bourbonenherrschers, der das “Königreich beider Sizilien” noch im Griffe hatte, aus der Festung zu verjagen.
Der blaue Himmel begleitet uns tagsdarauf bei der Besichtigung des Schlosses. Die äußere Mauer wurden samt den Bastionen gebaut, als das Haus Aragon in Sizilien regierte. Graue Steine, die mit Erde „gepolstert“ sind, flankieren den Besucher dieser dieser geharnischten Umgebung mit lieblichem Blick aufs weite Meer . Die Straße kurvt nach oben und vor dem nächsten Mauergürtel steht man vor dem antiken Dom, deren elementare Formen von der weißen Kuppel gekrönt werden.
Die Restaurierung hat dem Dom in einen Versammlungssaal verwandelt. An den Resten von Fresken und Marmordekorationen läßt sich noch die Schönheit von einst erkennen. Man geht weiter zur nächsten Mauer mit einem Tor. Dahinter ist die Atmosphäre noch magischer, die Weiträumigkeit der Anlage verblüfft. Bevor man auf den höchsten Turm (den der Normannen) steigt, verweilt man auf eine Terrasse, die sich steil über die Riviera di Ponente, die attraktivste Strandpartie von Milazzo, erhebt. Das Raunen der Wellen erreicht sogar das Ohr in atemberaubender Höhe. Meer und Himmel werden eins im Blau der Unendlichkeit, und es scheint, als könne man über Milazzo fliegen.
Zu Füßen des Festungsberges rücken kleine Häuser und Gassen zusammen zum Trendy-Viertel von Milazzo, dem „Borgo“, wo sich Restaurants und Kaffeehäuser einander reihen. Die Sommerabende sind hier sehr belebt, aber zu jeder Jahreszeit ist es möglich, sich im schmucken Ambiente des Caffè Antico niederzulassen, um mit Blick auf eine alte Kirchenfassade etwas zu essen. Alternativ auf der Strandpromenade ist das Clap Cafè, wo beim Aperitif warme, mit Gemüse oder Schinken gefüllte Teigtaschen serviert werden.
Ein paar Kilometer von der Stadt entfernt befindet sich Capo Milazzo, der „Zipfel“ der schmalen Halbinsel, die in Richtung Norden zeigt. Man erreicht die Aussichtsterrasse nach fünf Minuten Auto. Die Stille und das Meer sind enorm. Ein schmaler Weg führt zu Fuß bis zu den Klippen der Küste. Dazwischen Olivenbäume, Ginsterbüsche, gelben Blumen und Feigenkakteen.Hier ist die gesamte Schönheit Siziliens konzentriert. Ein weiterer Grund länger in Milazzo zu verweilen.
Info:
Comune di Milazzo
www.comune.milazzo.me.it
Proloco Milazzo
Via Orsa Maggiore 21 – Milazzo
www.prolocomilazzo.it
prolocomilazzo@libero.it
In Milazzo kann man im Hotel Cassisi übernachten: Ein kleines stilvoll und modern eingerichtetes Haus, das sich direkt hinter der zentrale Via Medici befindet. Die Fenster schauen auf kleine Terrassen, von denen man auf die Altstadt blickt oder wo man sich im Liegestuhl sonnt.
Hotel Cassisi
Via Cassisi 5 – Milazzo
www.cassisihotel.com
info@cassisihotel.com