Text und Fotos: Brunella Marcelli
Impruneta (Florenz) – Das Überflüssige muss beseitigt werden, um die Essenz zu erreichen. Kunst ist vor allem ein Werk der Subtraktion, ein Wegnehmen, das die Schönheit hervorhebt.
Während des Aufenthalts in der „Dimora Ghirlandaio“ konzentriert man sich auf Details: die der Oberflächen, die den Unterschied ausmachen und Eleganz ausstrahlen. Holzböden mit Einlegearbeiten, Steinkamine, edle Möbel und Fenster mit Aussicht über architektonische Elemente und natürliche Kunstwerke. In dieser Residenz repräsentieren Natur und Kultur ein Kontinuum, das wie in einer Art Spiegel-Spiel in einer harmonischen Perfektion zusammenfließt.
Auch bei der Realisierung des umliegenden Gartens war der Wegweiser die Suche nach Schönheit und Eleganz. Das Endergebnis ist so perfekt, dass es natürliche Spontaneität hat. Architektonische Details und Umrisse der Pflanzen spiegeln sich im Wasser des Brunnens wider. Die Faszination kommt von chromatischen Schattierungen und helle Farbwunder, die sich mit den Jahreszeiten ändern und immer neue Bilder formen.
Marco Cecchi, Besitzer der „Dimora Ghirlandaio“, gesteht Zweifel und Schwierigkeiten bei der Wiederherstellung eines solch prestigeträchtigen Ortes. Das Herrenhaus gehörte zwischen den 15. und 16. Jahrhundert der Maler-Familie „Ghirlandaio“. Auch Michelangelo Buonarroti, Raffaello und Botticelli arbeiteten in dieser Werkstatt. Die Schönheit war und ist die große Protagonistin. Den roten Faden, der uns dieses kulturelle Erbe in die heutige Zeit gebracht hat, findet man nicht nur in unschätzbare Kunstwerke, die man in Museen oder Kirchen bewundern kann. Er findet sich in all den Kreationen, die eine ganze Region – die Toskana als Wiege der Renaissance – tief geprägt haben. Mit einer wichtigen Lehre: Schönheit zahlt sich immer aus. Das Schöne kann regenerieren und Vertrauen in die Zukunft geben: Nur eine große Vergangenheit, kann große Hoffnungen erzeugen.
Dimora Ghirlandaio, Impruneta (Florenz) www.dimoraghirlandaio.it