Text und Fotos: Elvira D’Ippoliti
Forlì – Ein großer Platz, Säulengänge und eine Kirche aus Backsteinen: Forlì, eine kleine Stadt in der Region Emilia Romagna, weist interessante, etwas metaphysische Perspektiven auf. Viele Bewohner der Stadt radeln trotz niedriger Temperatur durch die Gegend, aber da die Innenstadt verkehrsfrei ist, kann man bequem spazieren gehen. San Mercuriale ist das Symbol der Stadt; der Kirchturm thront auf der Piazza Saffi wie ein Leuchtturm der schlichten Schönheit. Auch die Kirche ist sehr einfach: Säulen, Statuen und ein leicht in Richtung Altar geneigter Boden. Die antike Basilika samt dem daneben stehenden Kreuzgang ist einer der Orte, wo man eine innere Stille spürt, die zum Beten oder Meditieren einlädt. Der im Jahre 1970 rekonstruierte Dom ist auch einen Besuch wert. In einer Seitenkappelle ist die „Madonna del fuoco“ aufbewahrt, ein Bildnis der Mutter Gottes, das von den Flammen eines Brandes im Jahre 1428 verschont wurde und als wundertätig verehrt wird.
In Forlì ist es leicht, eine Pause in einem der vielen Kaffeehäuser zu machen. Der Rundgang kann in Richtung San Domenico fortgesetzt werden. Das ehemalige Kloster wurde restauriert und ist nun Sitz der Pinakothek mit Ausstellungen (bis 18. Juni findet hier die „Art déco“-Ausstellung statt). Viele elegante Paläste kann man auf den Weg bewundern. Etwas abseits von der Innenstadt und in der Nähe des Bahnhofs zeigt Forlì seine Architektur aus der Zeit des Rationalismus: rechteckige Häuser und ein breite Straße sind Teil eines Projektes, das Ordnung nach den Ideen der faschistischen Diktatur in diese wie in andere italienische Städte bringen wollte. Aus der gleichen Epoche stammt in der naheliegende Thermenstadt Castrocaro auch das Grand Hotel, wo insbesondere das Foyer und die Speisesäle noch im originalen Deco-Stil erhalten sind. Eine Zeitreise, die sich gut mit der aktuellen Ausstellung in Forlì paart.
Info:
Art Déco – Gli anni ruggenti in Italia
Musei San Domenico, Forlì
bis 18. Juni 2017
www.mostrefondazioneforli.it/it/art_deco_gli_anni_ruggenti_in_italia
Die Ausstellung wurde von der Fondazione Cassa dei Risparmi di Forlì organisiert, die seit zwölf Jahre einen wichtigen Beitrag zur Kultur in Forlì leistet
www.fondazionecariforli.it