Terra Italia

Genua: Der Charme einer Stadt

Genua wurde in die „Best in Travel“-Liste 2025 von Lonely Planet aufgenommen. Jetzt ist der perfekte Moment, um sich in den verwinkelten Gassen zu verlieren und die prachtvollen Palazzi dei Rolli zu entdecken.

Genua: Der Charme einer Stadt

Text: Lisa Mittelberger

Um die Schönheit Genuas zu entdecken, muss man sich einfach ihrem Charme hingeben. Die Stadt bietet eine faszinierende Mischung aus Meer und – wenig – Land, wo sich die Häuser fast schützend vor den Windböen eng aneinanderdrängen. Genua blickt auf eine lange, glorreiche Geschichte von Händlern und Reichtum zurück. Sich in den engen Gassen Genuas, den sogenannten Caruggi, im wahrsten Sinne des Wortes zu verlieren, ist ein aufregendes Erlebnis. In diesen kleinen Straßen finden sich Werkstätten von Handwerkern und kulinarische Köstlichkeiten wie die berühmte Focaccia – aber nicht nur diese. In den hochklassigen Delikatessengeschäften kann man zum Beispiel auch einen Kartoffel-Bohnen-Auflauf kaufen. Kein typisches Street Food, das man im Gehen isst, aber ein hervorragendes Gericht, das, in einer geeigneten Schale serviert, wunderbar schmeckt – vielleicht während man von der Spianata Castelletto aus den Panoramablick über die Stadt genießt. Um diesen privilegierten Aussichtspunkt zu erreichen, nimmt man einen Aufzug, der mit seinem nostalgischen Charme zeigt, wie Genua es schafft, zugleich modern und traditionsbewusst zu sein. Von der Spianata aus konkurrieren das Meer und die prächtigen Palazzi Genuas um die Krone der Schönheit.

Foto: Jacopo Baccani

Wieder unten angekommen, bietet sich die Besichtigung einiger Palazzi dei Rolli an. Die Geschichte der Rolli ist einzigartig: Wohlhabende Familien Genuas ließen sich prächtige Residenzen erbauen, die dazu bestimmt waren, die damaligen VIPs aus aller Welt zu beherbergen. Die Palazzi wurden in eigens dafür erstellte Verzeichnisse eingetragen, die – ähnlich der heutigen Hotelklassifikationen – verschiedene Kategorien aufwiesen. Deshalb war es für die Eigentümer der Palazzi immer ein Wettkampf, ihre Residenzen mit schöneren und moderneren Einrichtungen auszustatten. Wurde ein Palazzo nicht renoviert, riskierte der Besitzer, in der Rangliste herabgestuft zu werden. Zu den Gästen zählten mitunter Adelige oder sogar Könige, die mit einem ansehnlichen Gefolge reisten. Aus diesem Grund mussten die Besitzer der Rolli oftmals Möbel leihen. Heute sind die Rolli Museen, in denen elegante Säle mit Fresken, Gemälden und geheimen Gärten bewundert werden können. Die schmalen Gassen öffnen sich zu den eleganten „Strade Nuove“, wie der Via Garibaldi, und zeigen die Stadt aus einer anderen Perspektive.

Foto: Jacopo Baccani

Genua ist eng mit dem Meer verbunden. Im dritten Stock des „Galata Museo del Mare“ kann man die Geschichte der Auswanderer nacherleben, die im 19. Jahrhundert von Genua nach Amerika reisten. Im Museum wurden verschiedene Räume eines Dampfschiffes nachgebaut. Die Überfahrt war unbequem, da die Einwanderer in Schlafsälen untergebracht waren und nur wenige Möglichkeiten zur gründlichen Hygiene hatten. Besucher des Museums erhalten einen Pass, den sie an „multimedialen Schaltern“ vorzeigen können, um zu erfahren, wie sie als Einwanderer behandelt worden wären. Kinder haben großen Spaß bei der Erkundung der verschiedenen Schiffe, die im Museum nachgebaut wurden. Unverzichtbar ist auch der Besuch des U-Boots „Nazario Sauro“, das vor dem Museum am Ufer liegt.

https://www.visitgenoa.it/de

Weiterleiten:

© Copyright TidPress Terra Italia.