Text und Fotos: Elvira D’Ippoliti
Govone – Ein Schloss der Savoyer, viel Kreativität und die schöne Atmosphäre der kommenden Weihnachtsfeier: In Govone (Cuneo) wurde das „Magische Weihnachtsdorf“ eröffnet. Diese zehnte Ausgabe wurde mit einer besonderen Feier begrüßt; die Fassade des Schlosses, das auf dem Hügel über dem Dörfchen ragt, diente als Kulisse für ein Musical: Der Weihnachtsmann, der in Govone auch eine Frau hat, die Königin der Elfen und andere Darsteller singen, tanzen und erzählen Fabeln für Groß und Klein. “Es war einmal”, sagt der Weihnachtsmann, der in diesem piemontesischen Dorf sogar ein Reich, Govonia, gegründet hat, “da gab es eine Ampel, die weder rot, noch gelb, noch grün leuchtete, sondern blau. Die Leute wussten aber nicht mehr, ob sie halten oder weiterfahren sollten, und sie protestierten, bis die Ampel ihre Farben zurückbekam. Doch so vermissten sie die Möglichkeit, in Richtung Himmel zu schauen und zu träumen.” Die Inszenierung mit Lichteffekten und Musik ist sehr beeindruckend. Auch wenn die Texte eher für Kinder gedacht sind, schauen alle gerne hin. Im Erdgeschoss des Schlosses wird eine Variante im Haus des Weihnachtsmanns vorgestellt. Hier ist der Kontakt mit den Schauspielern enger, und am Ende des Gangs durch die privaten Zimmer des Weihnachtsmanns werden die Kinder für ein Foto mit dem bärtigen Darsteller eingeladen.
Zur Initiative “Il magico paese di Natale” gehört ein sehenswerter Weihnachtsmarkt: 86 Holzbuden, die Kunsthandwerks-Objekte verkaufen und zwischen denen man sicherlich mehrere Geschenkideen finden kann. Es fehlen nicht die Spezialitäten des Gebiets, wie Käse, Honig und Schokolade. Wein kann man in der Enoteca, die in einem Zelt neben dem Schloss aufgebaut wurde, nach einer Verkostung kaufen, zum Beispiel hervorragenden Nebbiolo und Arneis.
Die gastronomische Exzellenz des Roero (der Landstrich wurde nach der gleichnamigen Adelsfamilie benannt) kann man im Restaurant “Le Scuderie” direkt unterhalb des Schlosses genießen. Auf dem kleinen Platz vor den Eingang wurde auch ein Karussell aufgebaut, das zur Weihnachtsstimmung beiträgt. Im eleganten Ambiente genießt man typische Gerichte, wie rohes Fleisch mit Trüffeln (Alba ist nur ein paar Kilometer entfernt), Reis mit Pilzen und lange gegartes Fleisch. Ein Gianduiotto mit kremiger Füllung ist die süße Nachtisch-Überraschung. Hervorragende Weine und eine perfekte Bedienung runden die schmackhafte Erfahrung ab. Das Obergeschoss des Schlosses von Govone ist zu besichtigen: Die originale Möbeln wurden fast alle verkauft, aber Fresken und Trompe-l’œil sind trotz mangelnder Restaurierung schön zu sehen.
Die Herren von Roero besitzen noch ein Schloss in Monticello d’Alba, wo sie auch wohnen. Verschiedene Säle stehen auch für geführte Besichtigungen zur Verfügung. Hier organisiert die nette Schlossherrin vor Weihnachten Feste für Kinder (der Weihnachtsmann sitzt an einen Schreibtisch, eine authentische Antiquität) und spricht mit den Kindern vor dem riesigen für Weihnachten geschmückten Kamin. Der Abend kann im Restaurant, das die Familie besitzt, bei einem Festessen enden.
Das ganze Gebiet des Roero ist einen Besuch wert: kleine Dörfer, Kirchen aus Backsteinen, Weinberge in einer bildschönen Landschaft. Trüffel-Liebhaber werden einen Streifzug in Alba besonders schätzen; eine Pause in dieser Stadt ist immer sehr angenehm. In Canale müsste man unbedingt eine Visite in der Osteria Regionale del Roero einplanen: Im Obergeschoss befindet sich ein Restaurant mit einem Michelin-Stern, aber die Qualität des Chefs zeigt sich auch an seinen Mitarbeitern. Vorspeisen der Tradition sind russischer Salat, rohes Fleisch und Gemüse. Es folgen Tortelli mit Kürbis-Füllung und kremiger Ķäse, Erdnuss-Eis mit Zabaione-Creme. Danach begutachtet man die in weißen Regalen aufgestellten Weine. Wer einen Kauf tätigt, kann den vollen Geschmack des Roero Gebiets auch zu Hause schätzen.
Info
www.magicopaesedinatale.com
Bis 26. Dezember in Govone und Canale
