Text und Fotos: Paolo Gianfelici
Rom – Punkt zwölf Uhr eines milden Wintersonntags: In Rom erklingen gleichzeitig die Glocken mehrer Kirchen und vom kleinen Garten neben der Kirche des Heiligen Alexius auf dem Aventin-Hügel hat man den Eindruck die ganze Stadt zu Füße zu haben. Hier kann man bis zum 28. Februar 2021 die Werke der Ausstellung „Open Box“ bewundern, die auch in andere Grünanlagen des Viertels weitergeht. Die Kuppel des Petersdoms nimmt sich, wie oft auf den Ausblicken über die Ewige Stadt den Vorrang, aber die Skulptur von Tommaso Cascella ist sicherlich auch ein Blickfang. Die luftige Konstruktion aus Eisen hat Formen, die sowohl an barocke Kuppeln, als auch an die eiserne Dekoration des Kirchenturms oberhalb des Oratoriums des Heiligen Filippo Neri erinnert. In Zeiten, in denen die Museen zwangsmäßig noch geschlossen bleiben müssen, merkt man wie sehr die Römer die Präsenz von Kunstwerke ins Freie schätzen. Ein Vater will die Tochter neben der Skulptur von Paolo Buggiani fotografieren. Das Mädchen scheint am Anfang sich darüber zu freuen, aber dann fängt es an zu weinen. Eigentlich ist diese Figur aus Blech lustig zu sehen, während er auf einer Leiter klettern will, die am Stamm eines hohen See-Kiefers lehnt. Am Holz merkt man aber auch eine Blech-Schlange, die vielleicht eine Summe der Gefahren, die die Menschheit drohen darstellt. Diese Gedanken sind aber während der Pandemie nicht sehr konstruktiv und es ist ratsam, nach einem Blick auf die Installation von Ninì Santoro mit der Lanze des Achilleus, die den Blick zum blauen römische Himmel lenkt, sich dem Werk „Blue Fluxus“ von Riccardo Monachesi zu widmen. Der Heilige Alexius lebte, laut Legende, viele Jahre unter der Treppe im Elternhaus, wo er die Geduld ausübte. Blaue Majolika „fließen“ auf ein treppenförmiges Gestell und faszinieren mit Farbe und die starke Idee der Ausdauer, die dahinter steckt.
Wenn man den Garten verlässt, kann man auf andere Grünanlagen des Aventin-Viertels, die die „Associazione Amici dell’Aventino“ mit dieser Ausstellung zu einer neuen Geltung kommen lassen wollen auf andere Kunstwerke wie der bunte Wrack eines Flugzeuges aus dem Zweiten Weltkrieg, oder die Interpretation von historischen Figuren wie Hadrian mit verschieden Wiederverwertungs-Materialien kreiert.