Text und Fotos: Elvira D’Ippoliti
Padua – In Padua kann man nicht zu Tische sitzen, ohne die „Gallina Padovana“ zu genießen. Das Huhn wird im Wasser innerhalb eines Spezialbeutels gekocht und dann in kleine Stücke zerlegt. Dazu kommen Zwiebel, Rosinen, Pinienkerne oder andere Zutaten, die zur Tradition des Restaurants gehören. Nach dieser Vorspeise wird im familiär-eleganten Lokal „Bastioni del Moro“ die typische Bohnensuppe direkt aus einem großen Kupfertopf serviert. „In der Vergangenheit waren die Gerichte gesund, auch weil man sie in einem Kupfergeschirr gekocht hat“, erklärt Dr. Claudio Frasson, Arzt und Ernährungsexperte. „Mikronährstoffe wie Kupfer sind für uns essentiell“. Und wie sind in der Vergangenheit die Bauern, die sicherlich nicht studiert hatten, darauf gekommen? „Diejenigen, die hier lebten, hatten erstmals schon Glück, weil sie auf einer reichen Erde aufgewachsen sind. Reich an Mineralien, die wiederum unsere Nahrung und das Futter der Tiere, die wir essen, bereichern. Damals war nicht die Wissenschaft, sondern die Vernunft wichtig. Man merkte, dass einige Lebensmittel dazu halfen, von Krankheiten, die sehr häufig waren, zu heilen. Es waren aber nie „noble“ Lebensmittel, die die reichen Leute gegessen haben, aber zum Beispiel Innereien, die von den Signori weggeworfen wurden und den Bauern halfen, im Vergleich viel gesünder zu bleiben“.
Die Vernunft und diese Tradition findet man in Padua noch heute in den Geschmacks-Zutaten und in der Kreativität. Im Restaurant „Ai Navigli“ mit gepflegter und moderner Innenarchitektur setzt man auf Fischvariationen, aber auch auf vegetarische Gerichte. Das Essen wird mit einer süßen Spezialität von Padua gekrönt: der Pazientina. Das Wort kommt von pazienza (Geduld), weil diese Torte aus vielen Zutaten besteht und man die Geduld haben muss, um abzuwarten, bis sich alle gut verbunden haben. Im Lokal „Da Dante alle Piazze Padova“ sieht man elegante Wandleuchter aus Murano-Glas. Hier ist wieder Tradition auf dem Teller: sfilacci (geräuchertes Pferdefleisch), risi e bisi (Reis mit Erbsen, traditionsreicher geht es nicht) und baccalà mit Tomatensoße (tocio rosso). Die zaeti sind Kekse mit Rosinen und Maismehl: sie schmecken sehr gut und man leert leicht einen vollen Teller. „Da Dante“ befindet sich in der Innenstadt, und wer es möchte, kann noch im schönen Caffè Pedrocchi einen Spezial-Kaffee mit Pistaziencreme trinken.
Info:
www.padovatravel.it
www.bastionidelmoro.it