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Piemont: Traumtag am Hofe der Savoyer

Unweit von Turin stehen die Venaria Reale und ihre Gärten zur Bewunderung ihrer Besucher offen. Ab 21. September wird Flämische Malerei ausgestellt

Piemont: Traumtag am Hofe der Savoyer

Text und Fotos: E.D.

Venaria-Foto-Elvira-Dippoliti (5)Venaria Reale (Turin) – Eine ehemalige Residenz des Hauses Savoyen ist kein Spielplatz, aber in der Venaria Reale hat man die Möglichkeit, einen schönen Tag zwischen Geschichte, Kultur und Natur zu verbringen. Alles wurde hier so ausgedacht, um angenehm und schön zu sein. Eine der Haltestellen des Venaria Express – der Bus, der bequem zur Residenz bringt – ist direkt auf der Piazza Castello. Mein Vorschlag ist, sich etwas zum Essen zu kaufen und es später in der Picknick-Zone im Park zu verzehren. Die faszinierende Welt der Venaria betritt man vom Innenhof aus. Mit der Wegekarte, die man am Eingang bekommt, kann man sich leicht orientieren, aber am besten lässt man sich einfach von der Phantasie führen. Im großen Park sind zum Beispiel Gegenwart und Vergangenheit vereint; im „Giardino delle sculture fluide“ staunen insbesondere die Kinder über die Installationen des Künstlers Giuseppe Penone, wenn sie die flache Oberfläche eines Teiches anschauen, wo plötzlich das Wasser anscheinend zu sieden anfängt und die Figur eines Fingerabdruckes kreiert. In der Nähe befindet sich das Caffè Ristorante Patio dei Giardini, wo man sich für ein Geränk setzten kann. Umringt von einer schönen Natur, geht man weiter längs des Herkules-Kanals. Die Idee dieser schmalen Wasserlinie ist, die Perspektive des Gartens zu erweitern. Ein Brunnen und am anderen Ende ein Tempel gehörten zur Architektur. Von beiden sind nur Ruinen geblieben; im Wasser schwimmen die Schwäne und überall blühen Blumen. Hölzerne Sitzbänke ermöglichen es, eine Pause zu machen: Die Besucher verteilen sich im großen Garten und man kann ruhige, zur Betrachtung geeignete Ecken finden.

Venaria-Foto-Elvira-Dippoliti (3)Die schon genannten Picknick Zonen sind auf der Karte gut zu erkennen, wie auch die Trinkwasserbrunnen: Man kann wirklich einen ganzen Tag durch diese Harmonie von Natur und Architektur schweifen und sich daran erfreuen. Das Gebäude der Reggia selbst bietet Rundgänge durch die ehemaligen Sälen. Stolz ist man zu Recht in der Venaria auf die großartige Galleria Grande. Der 80 Meter lange Korridor des Architekten Filippo Juvarra ist spektakulär; die weißen Stuckdekorationen werden vom Licht, das durch die vielen Fenstern eindringt, aufgewertet. Die großen Räume ermöglichen es, sowohl Dauer- als auch zeitweilige Ausstellungen zu organisieren. In der Scuderia Grande kann man die Kutschen und den goldenen Buzentaur der Familie Savoia bewundern. Gleich daneben werden bis 25. September Fotos von Meister Steve McCurry ausgestellt: Die grellen Farben der Aufnahmen wecken die Aufmerksamkeit der Besucher noch mehr, da sie zwischen von der Decke hängende Schleier zu sehen sind. Nicht zu missen ist auch die Ausstellung „Meraviglie degli zar“ (bis 29. Januar 2017) mit wertvolle Objekten der Romanows, die aus der Peterhof-Residenz stammen. Zwischen dem Gold und dem feinen Porzellan fällt aber eine einfache Eisenbank auf. Sie steht direkt vor einem Fenster, und dahinter blickt man auf die Perfektion eines Teils des Gartens. Es ist derselbe Blick, den die russischen Großfürsten bei ihrem Besuch der Venaria im Jahre 1782 bewunderten.

Info:

Der Extraticket „Tutto in una reggia“ kostet 25 € und ermöglicht es die Venaria, samt Gärten und Ausstellungen zu besichtigen. Ermäßigungen in den Kaffeehäusern und Restaurants und andere Attraktionen sind einbegriffen.

Ticket für die Gartenanlagen: 5 € (Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche)

www.lavenaria.it (auch in deutscher Sprache)

Die Ausstellung Brueghel. Capolavori dell’arte fiamminga zeigt Kunstwerke Flämischer Malerei von fünf Generationen zwischen 16. und 17. Jahrhundert.
Vom 21. September 2016 bis 19. Februar 2017

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