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Sardinien: Lebensmittelqualität in der „blauen Zone“ der Langlebigkeit

Die fliederfarbige Safranblume färbt im November die Landschaft der Insel. Produkte mit geschützter Ursprungsbezeichnung sind das Sardegna Extranative Olivenöl, die „dornige“ Artischocke, das sardische Lamm. Die „Expo Sardinia“ wird im März 2020 im Hafen von Olbia stattfinden

Sardinien: Lebensmittelqualität in der „blauen Zone“ der Langlebigkeit

Ivana Tamai

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Milis (Provinz Oristano) – Sardinien ist eine der fünf „blauen Zonen“ der Erde, d.h. von geografischen Gebieten, in denen die Menschen besser und länger leben. Auch aufgrund von Gewohnheiten wie der sardisch-mediterranen Ernährung, und einer gesunden Lebensweise. Das einzigartige und unverwechselbare Markenzeichen „Sardinien“ wird seit langem vom nationalen und internationalen Tourismus geschätzt. Man kehrt immer wieder auf diese magische Insel zurück, um zumindest für die Dauer eines Urlaubs ein Lifestyle-Modell zu genießen. In diesem Sinne ist das Erlebnis von Essen und Wein von grundlegender Bedeutung, da die Inselkultur die hervorragenden Agrarprodukte ihres Territoriums nicht nur begrüßt, sondern auch gerne teilt.

Es ist ein Gebiet, das als wichtigste „Verbündete“ das Klima und die mineralischen Eigenschaften des Bodens hat, um sich als ein Zentrum der Lebensmittelproduktion von hoher, zertifizierter Qualität zu bestätigen. Olivenöl, Artischocke, Safran und Lamm sind die vier regionalen Produkte, die einem strengen Produktionsweg folgen. Alle nahmen an der Kölner Messe (Anuga) teil, dem wichtigsten Weltereignis für Lebensmittel und Getränke. Gastronomie und Wein werden demnächst auf der „Sardinia Expo“ im Hafen von Olbia (10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche für sardische Spitzenprodukte ab März 2020) und im Netzwerk Insula corner von Porto Cervo und Forte Villag ins internationale Rampenlicht rücken.

Sardinien-Landwirtschaft (4)Sardinien-Landwirtschaft (3)In Milis, einer bezaubernden Stadt unweit von Oristano, fand die 32. „Rassegna dei vini novelli“ statt, ein Ereignis, bei dem Experten und Präsidenten der Konsortien erklärten, wie die Vorzüglichkeit eines Produkts eng mit seinem Territorium verbunden ist. Ein Konzept, das auch für Nichtfachleuten klar wird, denn die Weinberge, die „Vernaccia di Oristano“ produzieren, befinden sich in Milis seit 900 Jahren. Es war auch eine Gelegenheit, um über die bekannte Vorzüge zweier hervorragender Agrarerzeugnisse zu sprechen: über die antioxydativen Eigenschaften von Rotwein und Extranativem Olivenöl. Eine kürzlich vom Queen Mary Hospital in London durchgeführte Untersuchung hat ergeben, dass Cannonau zu den Weinen der Welt mit der höchsten Konzentration von Polyphenolen gehört, während das Extranative Olivenöl reich an Vitaminen, Beta-Carotin, Polyphenolen und ungesättigten Fettsäuren ist. Die geschützte Ursprungsbezeichnung „Sardegna“ ist nur für Extranatives Olivenöl reserviert, das in den in der Produktspezifikation angegebenen Gebieten und zu 80% aus den Sorten Bosana, Tonda di Cagliari, Nera di Villacidro und Semidana gewonnen wird. Nur die restlichen 20 % können von anderen Sorten des Gebiets kommen.

Zum traditionellen und uralten Anbau des Mittelmeerbeckens kommen die typisch sardischen Produkte hinzu, die hervorragende Eigenschaften als Nahrungsmittel aufweisen. Es handelt sich um Schaf- und Pecorino-Käse, der mit der Milch von Wildweidebetrieben hergestellt wird und reich an konjugierter Linolsäure ist, die sehr gut gegen Hypercholesterinämie ist. Es gibt dann die sardische, fermentierte Milch mit Probiotika, den Safran von Sardinien mit geschützter Ursprungsbezeichnung, der entzündungshemmenden Eigenschaften hat, und die stachelige, sardische Artischocke, die im Vergleich zu anderen Arten mehr hepatoprotektiv ist.

Der Verbraucher sollte daher genau auf die Herkunft der Lebensmittel achten. In diesen Fällen ist nicht der günstigste Preis, sondern sind die Qualität, Gesundheit und Nachhaltigkeit wichtig. Beim Anbau der Artischocke aus Sardinien sind umweltverträgliche Techniken garantiert und hormonelle Substanzen verboten. Deshalb wird weniger produziert, und sie kostet mehr. Man sollte die Artischocke roh essen (mit sardischem Pecorino), um die Zartheit des Fruchtfleischs und den leicht bitteren Geschmack zu schmecken. Sie ist ein gesundes Gericht mit niedrigen, glykämischen Index, hohen Fasergehalt und reich an wertvollen Bestandteilen wie Cynarin, Kalium, Eisen, Magnesium, Kupfer und Zink.

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Zu den zertifizierten sardischen Spitzenprodukten gehört auch das IGP-Lammfleisch, das sehr gut zu Artischocken passt. Die Tiere werden frei und ohne Nahrungszwang gezüchtet. Das weiße, zarte und magere Fleisch ist gut verdaulich und reich an edlen Proteinen, Vitamin E und Omega 3. Das perfekte Fleisch für eine leichte Ernährung mit hohem Energiewert; es eignet sich besonders für Kindern.

Die Qualität der sardischen Produkte wird von der Schönheit einer kleinen, alten Pflanze bereichert, die aus weit entfernten Orten stammt. Es ist der Crocus Sativus, die Blume, die im November die Landschaft fliederfarbig färbt. Der Safran wird am frühen Morgen, wenn die Blume noch geschlossen ist, ausschließlich von Hand geerntet und täglich von kleinen landwirtschaftlichen Betrieben verarbeitet. So wird die kleine lila Blume zum kostbaren goldenen Safran. Die Pflanze, die im Mittelalter auf Sardinien angekommen ist, fand auf der Insel ein ideales Produktionsgebiet. Die morphologischen und klimatischen Eigenschaften, kombiniert mit traditionellen Anbau- und Verarbeitungstechniken, ermöglichen es, ein Produkt mit einzigartigen und unverwechselbaren organoleptischen und geschmacklichen Eigenschaften zu erhalten.

Im Jahre 2009 wurde der sardische Safran mit der geschützter Ursprungsbezeichnung von der Europäischen Union ausgezeichnet. Es unterliegt einer strengen Produktionsdisziplin und wird ausschließlich in Form von Fäden vermarktet, um Verfälschungen zu vermeiden und Aroma und Geschmack zu garantieren. Es ist reich an Antioxydantien, die das Immunsystem stärken. Der Safran aus Sardinien hat einen unverwechselbaren Geschmack und einen charakteristischen Duft, der sowohl zu Pastagerichten als auch zu den typischen sardischen Desserts passt. Heute ist Sardinien der führende italienische Hersteller von Top-Safran, der für 25 Euro pro Gramm verkauft wird. Es ist daher nicht nur die Farbe, die ihm den Spitznamen „oro rosso“, rotes Gold Sardiniens, gab.

Fotos: “Sardegna Agricoltura”   www.sardegnaagricoltura.it

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