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Schatzkammer Süditalien: Matera (Basilikata) ist Kulturhauptstadt Europas 2019 ernannt worden

Der Abstieg in den Bauch der Menschheitsgeschichte führt in die „Steine“. Matera mit seinen „Sassi“ dürfte die älteste Stadt Europas sein

Schatzkammer Süditalien: Matera (Basilikata) ist Kulturhauptstadt Europas 2019 ernannt worden

Text und Fotos: TiDPress

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„Krypta der Erbsünde“
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Matera – Die steinerne Landschaft von Matera ist voller Wunder. Dazu gehört in einer Höhle die „Krypta der Erbsünde“.Die Besichtigung ist so inszeniert, dass man im Dunkel und nur mit Hilfe von Taschenlampen hineingeführt wird. Man sitzt auf kühlem Stein und wartet ab. Der sogenannte „Blumenmaler von Matera“ erzählt 500 Jahre vor Giotto, wie er sich die Schöpfung vorstellt – mit schlichtem Stil und delikaten Pastellfarben. Die Beleuchtung lässt aus der Dunkelheit eine Madonna mit Kind, Aposteln und Erzengeln tauchen. Der Benediktinermönch, der dieses Oratorium ausgemalt haben dürfte, schildert auf einer ganzen Mauerwand, wie alles geschaffen wurde. Am Anfang steht „Es werde Licht!“ Dann betreten Adam und Eva das Paradies, die Erbsünde passiert, aber das fatale Geschehen ist mit lieblichen Blumen geschmückt. Fürs ganze Universum ist Platz in dieser Höhle. Und auch für die Erdgeschichte: Die vielen, kleinen Löcher im Stein sind Fossilien von Muscheln.

Matera hat zwei Gesichter: Der obere, moderne Teil zeigt eine elegante Stadt mit

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raffinierten Geschäften, einer angenehmen Piazza mit einen Brunnen, der am Abend mit farbenfrohen Lichteffekten erleuchtet wird, und viele Restaurants, wo die echte, schmackhafte Küche der Basilicata zu kosten ist. Das archaische Charakter der Gastronomie wird hier zum Pluspunkt. Brot wird wie zu alten Zeiten mit Hartweizen-Mehl in Holzöfen gebacken und schmeckt entsprechend würzig. Die Küche der Basilicata gehört zur Tradition und Landschaft und hat den Stempel des Einmaligen. Die knusprigen „peperoni cruschi“ sind ein einfaches Gericht, mit dem das ganze Aroma des gebratenen Paprika zum Vorschein aufgetischt wird.

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Wenn man den modernen Stadtteil verlässt, geht man in der Welt der „sassi“ hinunter, wo der Fluss Gravina sein tiefes Bett gegraben hat. Die steinernen Treppen führen an schönen, kleinen Innenhöfen vorbei. Die Höhlen-Wohnungen wurden vor sechzig Jahre als Schande Italiens angesehen und geräumt. Jetzt sind die „Sassi“ zum UNESCO-Welterbe erklärt worden. Das komplizierte Restaurations-Projekt ist noch nicht vollendet. Viele Hotels haben ihre Zimmer direkt im Stein untergebracht und bieten die Möglichkeit, in einem malerischen Gestern zu wohnen.

 

Info:
 
www.discoverbasilicata.com
 

 

 

 

 

 

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