Stefania Cacciani
Rimini – PART (Palazzi dell’Arte Rimini) nennt sich das neue Museum, das von der Stadt Federico Fellinis einige Stereotypen, die sie seit Jahrzehnten nur als Badeort am Strand darstellen will, beseitigt. Die beiden Paläste „dell’Arengo“ (13. Jahrhundert) und „del Podestà“ (14. Jahrhundert) befinden sich im Herzen der Stadt. Sie wurden kürzlich restauriert und bewahren nun die zeitgenössische Kunst der Stiftung San Patrignano, die aus Werken meist auf internationaler Ebene renommierter Künstler besteht. San Patrignano ist das größte Drogen-Rehabilitationszentrum Europas und befindet sich in der Gemeinde Coriano, unweit von Rimini. Die Themen, die die Künstler inspiriert haben, sind Hoffnung, Willkommen, Wiedergeburt und Dialog. Kunst sollte der Wegweiser zur zweiten Chance für all diejenigen, die im Leben ins Dunkel der Drogen gefallen sind, werden. „Der rote Faden der Sammlung“, erklärte Letizia Moratti, Mitbegründerin der Stiftung San Patrignano, „ist das Geschenk. Und dies nicht nur, weil die Kunstwerke von renommierten Künstlern gespendet wurden“.
Yin und Yang, Sonne und Mond, Weiß und Schwarz: Das Moderne und das Alte ergänzen und verschmelzen sich zum Schönen und Faszinierenden. Das löst starke Emotionen aus. Wie das Erstaunen der Besucher, die in die majestätischen Paläste mit den gotischen Bögen eintreten und die imposanten Treppen hinaufaufsteigen. Bis in den ersten Stock des Museums im „Palazzo del Podestà“, wo man auf die ersten Werke trifft. Wie in einer Zeitmaschine bewegt man sich vom Mittelalter, wo alles langsamer und scheinbar einfacher war und Veränderungen nicht wahrnehmbar waren, in die heutige hektische Zeit; zwischen Gemälden und Skulpturen aus modernen, futuristischen und technologischen Materialien. Wie die Serigraphie auf hochglanzpoliertem Edelstahl von Michelangelo Pistoletto oder die Bronzeskulptur einer menschlichen Figur, die in und aus einer Wand dringt von Matteo Pugliese. Auch die Gäste von San Patrignano haben zur Kreation eines Kunstwerkes beigetragen: „From the ceiling, down“ ist von David Tremlett als ideale Einleitung zum neuen Museum gedacht. Ein farbiges und spannendes Wall Painting, das als „Stütze“ für die antike Paläste vom Künstler und den jungen Mitarbeitern von San Patrignano realisiert wurde.
Die Werke der renommierte Künstler beschäftigen sich mit dem Thema des sozialen Unbehagens und der Ausgrenzung, die zu Inklusion, Akzeptanz, Nächstenliebe, Wiedergeburt und Vertrauen in die Zukunft verwandelt werden sollen. All diese Konzepte sind zum Beispiel in der Arbeit von Vanessa Beecroft enthalten: Ein großartiges Foto, das eine weißhäutige Frau wie eine Madonna zeigt, die zwei dunkelhäutige Babys in den Armen hält und stillt, als wären sie ihre leiblichen Kinder. Alles verändert sich und verschmilzt mit Eleganz: Die Schönheit der Welt der Vergangenheit begrüßt die heutige Schönheit ohne Vorurteile, aber mit einem Gefühl der Teilnahme, der Inklusion und der Zusammenarbeit.
Das PART Museum www.palazziarterimini.it
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