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Apulien: Herbst in einer Masseria

Ivana Tamai



 Die Bauernhöfe von Crispiano sind meist alte landwirtschaftliche Betriebe aus dem 15.–18. Jahrhundert. Sie haben Wachttürme und eine Bauernkapelle.

Taranto (Tid-press) – Crispiano, ein bäuerliches Zentrum mit 13.000 Einwohnern, ist nur 15 km von Tarent entfernt und als Stadt der hundert Bauernhöfe (masserie) bekannt geworden. Auf den Hügeln am Fuße der Murge befindet sich nämlich die höchste Konzentration apulischer Bauernhöfe.

Eine touristische Rundfahrt, die besonders für Familien geeignet ist, verbindet sich gut mit einer archäologischen Tour, einer Reise zur Felsenkultur der Gravine und einer Kunstreise nach Grottaglie mit seinen berühmten Keramiken. Nach dem Ende der Badesaison, die an den Stränden des Ionischen Meers besonders lange dauert, ist der Herbst die beste Jahreszeit, um das Hinterland von Tarent bei einer Rundreise schätzen zu lernen. Diese verläuft auf kurvenreichen Straßen, die von den typischen Trockenmauern eingefasst sind, inmitten der mittelmeerischen Macchia liegen und von mächtigen Olivenbäumen und Hecken aus Feigenkakteen oder Erdbeerbäumen gesäumt sind.

Die Bauernhöfe von Crispiano sind meist alte landwirtschaftliche Betriebe aus dem 15.–18. Jahrhundert. Sie haben Wachttürme und eine Bauernkapelle, die bisweilen von künstlerischem Wert ist. Nicht alle Höfe werden noch bewirtschaftet: Einige haben sich auf die örtliche Küche und Übernachtungen verlegt, andere sehen ihre Berufung in Landwirtschaft und Viehhaltung auf fortgeschrittenem technologischem Niveau, wie z.B. die Masseria Monti del Duca, ein Bau aus dem 15. Jahrhundert, der kürzlich von den neuen Besitzern, den Gebrüdern Cassese, renoviert worden ist.

Tuff und Carparo, der typische Stein der Gegend, geben dem Mauerwerk eine helle Farbe; von warmem, sonnigem Weiß ist auch die der Madonna geweihte und mit Fresken von De Mauro geschmückte Kapelle aus dem 18. Jahrhundert.

Wenige Schritte vom mittelalterlichen Turm und den riesigen, jahrhundertealten Ölbäumen entfernt kann man aber auch einen der modernsten Viehzuchtbetriebe Italiens besichtigen. Aus der Milch des Viehbestands (200 Milchkühe und 600 Schafe) werden 25 Sorten Frisch- und Schnittkäse hergestellt, vor allem der Caciocavallo, der typische Käse Apuliens aus „pasta filata“, den man in verschiedenen Reifegraden auswählen kann. Und dann gibt es Mozzarella, Ricotta, Burrata und noch viele andere Spezialitäten.

Glanzstück der Masseria ist jedoch das Olivenöl “extravergine“, das kalt gepresst aus Oliven der Sorten „leccine” und „olearole“ gewonnen wird. Es hat einen intensiven, fruchtigen Duft und ist von süßem, wenngleich etwas pikantem Geschmack. Insgesamt wird alles streng kontrolliert, von der Pflanze bis zur Flasche, wobei moderne Verfahren unter Berücksichtigung ältester Traditionen zur Anwendung kommen.

Info:
Antica Masseria “Monti del Duca” – Loc. Monti del Duca 74012 – Crispiano (Taranto)
www.montidelduca.com
Geführte Besichtigungen nach Voranmeldung: c/o Biblioteca Civica di Crispiano – Tel. +39 099 616 079
Touistisches Empfangszentrum – Tel. +39 099 611 148
www.bibliotecanatale.it
Hotel: Villa Maria, 4 Sterne mit Schwimmhalle und beleuchtetem Garten (Keramik-Lampen aus Grottaglie). – Tel. +39 099 616 300
Restaurants: Piccadilly Sea, am Strand von Leporano, trotz seines Namen eine typisch apulische Küche von hoher Qualität. – Tel. +39 099 533 4944

(Übersetzung: Richard Brütting)

04.11.2005

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