Viele große italienische Hotels wurden nämlich in den letzten Jahren von ausländischen Gesellschaften aufgekauft, die in aller Eile radikale Veränderungen an den Strukturen, Einrichtungen und bei der Organisation des Service vorgenommen haben. Ergebnis: Die besondere Atmosphäre, die man in jenen Gebäuden atmen konnte, ist unwiederbringlich verloren gegangen. Das “Grand Hotel” von Rom, das ein Stück italienischer Geschichte der letzten hundert Jahre verkörperte, wurde 2000 nach einem Umbau von einem Jahr in “St. Regis Grand” umgetauft. Das italienische und internationale Elite-Publikum meidet jetzt das “Grand Hotel” und ist durch überseeische Touristen ersetzt worden, die einen “Pauschalpreis inklusive Luxus” erwarten.
Eine dem Massenphänomen der Luxusreise entgegengesetzte Tendenz verkörpern die “Charming Hotels”. Es handelt sich dabei um die einzige große italienische Hotelkette, der sich 63 Grandhotels in der ganzen Welt angeschlossen haben ( www.thecharminghotels.com ). “Wir haben uns vom gebildeten, kosmopolitischen Reisenden der ‘Grand Tour’, der für kulturelle Diversität empfänglich ist und Unterscheidungen treffen kann, inspirieren lassen “, sagt der Verwaltungschef der Gesellschaft, Luigi de Simone Niqueda. Es gibt etwa 40 italienische “Charming Hotels”, die fast alle in den berühmtesten Touristenzentren Mittel- und Norditaliens liegen, einige befinden sich aber auch im Süden, wie das “Santavenere Hotel”, das zauberhaft am Ufer des Tyrrhenischen Meers liegt, eingebettet in das Grün
der mediterranen Macchia (Fiumicello di Maratea, Provinz Potenza; www.santavenerehotel.com
Das älteste Charming Hotel ist das “Hotel d’Inghilterra” in Rom, Via Bocca del Leone (www.charminghotels.it/inghilterra)
Das Gebäude geht auf die Mitte des 16. Jahrhunderts zurück und fand ursprünglich als Herberge für die Gäste der Fürsten Torlonia Verwendung.
1845 wurde es zum Hotel umgewidmet und erhielt den Namen “Hotel d’Angleterre”, da der an der nahen Piazza di Spagna residierende englische Dichter John Keats (1795-1821) dort sehr viele Landsleute um sich versammelte. Zahlreiche illustre Gäste sind in diesen anderthalb
Jahrhunderten aufeinander gefolgt: Franz Liszt, Hans Christian Andersen, Henry James, Ernest Hemingway -, bis zum Besuch der Prinzen von Edinburgh anlässlich der Feier des 150-jährigen Jubiläums des Hotels.
Allen Suiten und Zimmer sind mit sorgfältig restaurierten Möbeln des italienischen und englischen 19. Jahrhunderts ausgestattet. In den Räumen hängen Ölgemälde, auf denen die römische Campagna dargestellt ist. Die Salons des Erdgeschosses sind mit kostbaren Louis-XV-Konsolen aus dem 18.
Jahrhundert verziert, die ebenso Originale sind wie das gesamte Mobiliar des Hauses. An den Wänden befindet sich eine Sammlung neapoletanischer Gouachen aus dem 18. und 19. Jahrhundert mit Veduten des Golfs von Neapel.
Der Gast hat den deutlichen Eindruck, in einem römischen Palast aus der Zeit vor anderthalb Jahrhunderten zu wohnen. Charakteristisch für das Hotel d’Inghilterra ist eine Atmosphäre der Eleganz und unprätentiöser Schönheit, die den Straßen, Plätzen und Palästen des römischen Stadtviertels, in dem es liegt, entspricht.
Der besondere Tipp
P.G.
The Charming Hotels: Ein Luxus ‚à la Grand Tour’ Roma (Terra Italia) – Wer in der Lage ist, 200 bis 300 Euro für die Übernachtung in einem Doppelzimmer eines 5-Sterne-Hotels auszugeben, findet in aller Regel ein standardisiertes Angebot vor.
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