Villa Torlonia ist einer der bezauberndsten Orte der Hauptstadt Italiens, zählt jedoch nur wenige Besucher. Das Hauptgebäude im neo-klassischen Stil des 19. Jahrhunderts liegt in einem großen Park mit Strandkiefern, Steineichen und Palmen. In einer abgelegenen Ecke der Anlage ließ Fürst
Giovanni Torlonia die Casina delle Civette erbauen. Dieser Bau mit mittelalterlichem Aussehen ist kürzlich restauriert worden; er beherbergt ein interessantes Museum für die Geschichte der Glaskunst. Man sieht vielfarbige Glasobjekte, neben denen raffinierte geometrische Kompositionen mit Blumenmustern und reizenden Figuren stehen (die Fata ist ein überaus hübsches Mädchen in zarten Blau-Tönen).
Villa Torlonia war fünfzehn Jahre lang die Privat-Residenz von Benito Mussolini. Heute ist sie ein städtischer Park. Die Konzerte im Freien sind nicht nur eine gute Gelegenheit, um guter Musik zu lauschen, sondern auch
um die romantische Atmosphäre der Anlage zu genießen und der sommerlichen Schwüle Roms zu entfliehen.
Das September-Programm ist reich und enthält sehr unterschiedliche Darbietungen. Wir haben das Konzert des japanischen Pianisten Hiroshi Takasu besucht, der einige berühmte, nur selten aufgeführte Klavier-Fassungen der Opern von Bellini, Verdi und Wagner interpretierte.
Der Künstler hat außerordentliche virtuose Fähigkeiten: Ihm gelang es, jene den Musikstücken eigene Klangfülle hervorzubringen, die wir bei Aufführungen mit großem Orchester gewohnt sind.
Großen Beifall fanden auch die Choralvorspiele (“Wachet auf, ruft uns die Stimme”) Johann Sebastian Bachs in einer Bearbeitung von Ferruccio Busoni sowie einige Etüden von Chopin in der Bearbeitung von L. Godovski, darunter eine unglaublich plastisch wirkende Etüde für eine Hand.
Die bemerkenswerten künstlerischen (nicht nur musikalischen) Initiativen der “Associazione del Tempietto” können in den nächsten Monaten unter www.tempietto.it verfolgt werden. Die Verbindung mit dem Publikum hält
Angelo Sebastiani: +39 0348 7804314.