Bozen(Tid-press) – Weihnachten einen Monat lang? In Bozen ist der Traum aller Kinder der Welt Wirklichkeit: Der Weihnachtsmarkt wird am 25. November eröffnet und bleibt dort auf dem glänzenden Waltherplatz bis zum 23. Dezember wie auf einer Bühne.
In der Hauptstadt Südtirols vermischt sich die Kultur Mitteleuropas mit den antiken Traditionen der Bergwelt und erzeugt so eine in ihrer Art einzigartige Weihnachtsstimmung. Bozen ist die zentrale Station innerhalb des Rundwegs durch die Weihnachtsmärkte, der durch Meran, Brixen, Bruneck und Sterzing führt.
Bozen: Waltherplatz Alto Adige Marketing |
Brixen: Domplatz Alto Adige Marketing |
Seit nunmehr 15 Jahren beherbergt der Waltherplatz 80 Holzhäuschen. Sie bilden im schönen Salon der Stadt fast eine Krippe mit der Silhouette des Rosengartens/Catinaccio im Hintergrund. Es gibt nur die Qual der Wahl zwischen typischen Waren, dem Weihnachtsschmuck und kunsthandwerklichen Gegenständen, wie den zarten Krippenfiguren aus Jute, die man lediglich in Tirol finden kann. Es handelt sich oft um Produkte, die mit der Marke ‚Südtirol’ zertifiziert sind, was beim Speck, beim Honig, bei den Käsen und bei Joghurt der Fall ist.
Besonders originell ist der „Heuschober“ mit seinen aus dem Heu des Grödentals hergestellten Gegenständen, Girlanden und weihnachtlichen Dekorationen. An kälteren Abenden verdient auch das „Haus der Pantoffeln des Hutmachers” mit seinen Hausschuhen aus Filz oder ‘gekochter’ Wolle einen Besuch. Dagegen gehört die Hütte für die Förderer von Naturprodukten zur Fa. Bergila. Seit 90 Jahren gewinnt die bekannte Latschenkiefer-Destillerie aus biologischem Anbau Salben mit Wacholder, Rottannen-Öl, Kräuter-Grappa und Kräutertees.
Jede Hütte ist eine Augenweide, aber auch eine Gaumenfreude. Örtliches Bier und Tiroler Speck haben hier einen ganz besonderen Geschmack. Der Weihnachtskuchen ist nicht der Panettone; vielmehr sind dies die „Zelten“ auf der Grundlage von kandierten Trockenfrüchten oder die Christstollen, eine Variante des Panforte mit Früchten.
Geschmack also, aber auch Düfte. Man kann zwischen den unterschiedlichsten Aromen wählen oder sich vom Duft des Zimts und der Gewürznelken leiten lassen, sich mit einer Tasse Glühwein aufwärmen – er wird in den originellen Tassen des Weihnachtsmarkts serviert, die man Jahr für Jahr sammeln kann.
Selbstverständlich dürfen neben dem Meer von Lichtern, Farben, Düften und Geschmacksnuancen die weihnachtlichen Klänge nicht fehlen. Das eindrucksvolle Musikprogramm reicht von der Blaskapelle zu den Chören aus den Alpen, vom Gospel zu Weihnachtsliedern und umfasst auch den magischen Klang der Alphörner von Ritten/Renon, die von den Bläsern selbst aus dem Holz der Wälder um Bozen angefertigt werden.
Hat man es aber nach einem so intensiven Tag geschafft, heil die unwiderstehlichen gastronomischen und Wein-Verlockungen zu überstehen, dann ist man bereit, die authentische Tiroler Küche zu kosten. Um sich im reichen Angebot zu orientieren, lässt man sich am besten von der … Regel der vier ‚s’ leiten: Speck, Spätzle, Stelze (Haxe) und Strudel oder Sacher. Die berühmte Wiener Torte hat genau am Waltherplatz ihren privilegierten Stützpunkt. Er trägt den Namen „Casa Sacher“ und importiert das ganze Jahr über Torten, Pralinen und Schokolade mit dem Markenzeichen Sacher direkt aus Wien.
Mit einer romantischen Kutschenfahrt lässt sich der Besuch einer Stadt abschließen, die auch unabhängig vom weihnachtlichen Shopping wirklich einen Ferienaufenthalt wert ist.
INFO
www.suedtirol.info – Tel. +39-0471-999 999.
Parkhotel Laurin – Tel. +39-0471-311 000. Elegantes Vier-Sterne-Hotel mit habsburgischem Charme. Pianobar der gehobenen Klasse vor dem Kamin in einem mit Fresken geschmückten Salon.
Fink – Via della Mostra, 9 – Tel. +39-0471-975 047. Tiroler Speisekarte, fleißige und aufmerksame Bedienung. Wegen Überfüllung sollte man am Wochenende besser vorbestellen.
Oberlegar – Tel. +39-0471-678 126 – 10 km außerhalb von Bozen, zwischen Terlano und Mölten/Meltina. Der von der Familie bewirtschaftete Hof hat eine prächtige Aussicht auf das Tal. Speck aus eigener Produktion, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Übersetzung: Richard Brütting
14.12.2005