Die bekannten Strände des Piceno (Porto San Giorgio, Grottammare, San
Benedetto del Tronto) sind in der Sommersaison häufig überlaufen. Weniger
erschlossen ist dagegen das an Kunstschätzen und Naturwundern reiche
Hinterland, wo Weine mit samtigem Geschmack und einem lebendigen Aroma
gekeltert werden. Eine 30 – 40 km breite, mit Weinbergen und Olivenhainen
bedeckte Hügel- und Tallandschaft erstreckt sich zwischen dem
Küstenstreifen und den Abhängen der Monti Sibillini.
Auf den lehmigen und häufig trockenen Hügeln wird die Montepulciano-Traube
angebaut, welche die ganze Robustheit dieser mediterranen Frucht besitzt.
Der in Eichenfässern gelagerte “Rosso Piceno Superiore” hat ein warmes
Bukett und einen mit dem Duft von Gewürzpflanzen angereicherten Geschmack.
Er passt ausgezeichnet zu einigen lokalen Spezialitäten, wie einer im Ofen
gebratenen Kalbshaxe oder einer Fritüre aus gefüllten Oliven, Teigklößchen
und Zucchini. Zu Fischgerichten ist dagegen der “Falerio dei Colli
Ascolani” zu empfehlen. Dieser schmackhafte, spritzige Weißwein besitzt
das Aroma von Pfirsischen, Akazien und Weißdorn.
Der Präsident der Firma TERREPICENE, Antonio Cocci, hat bei der
Vorstellung der Projekte seines Anfang 1999 geschaffenen Unternehmens in
Siena erklärt, seine Firma beabsichtige, die regionale Weinbau-Tradition,
aber auch andere typische Lebensmittel, wie Olivenöl, Honig und Gerste für
Malzkaffee, aufzuwerten. TERREPICENE bietet den kleinen
landwirtschaftlichen Betrieben der Provinz Ascoli eine technische
Unterstützung, wählt geeignete Trauben aus und hat ein Vertriebsnetz
geschaffen. Dadurch ist es dem Unternehmen gelungen, ungefähr ein Viertel
der gesamten Traubenernte des Gebiets für die Weinherstellung zu nutzen.
Die Ergebnisse sind hervorragend, vor allem in Hinblick auf das Verhältnis
von Qualität und Preis. Eine Flasche “Barone”, ein aus den besten
Sangiovese- und Montepulciano-Trauben gewonnener Rotwein mit trockenem
Geschmack und fruchtigem, vanilleartigem Bukett, kostet etwa zwei Euro.