Rom (TidPress) Zwei besondere Botschafter laden im Juni in die Provinz Vicenza ein: Der weiße Spargel von Bassano und die rote Kirsche von Marostica. Beide Farben erhellen den Tisch wie die Frühlingssonne die lieblichen Hügel über der Palladio-Stadt. Um ein Land zu verstehen, muss man seine Produkte auf der Zunge zergehen lassen. Arbeit ist auch, wenn man jeden Tag beim Test geduldig die gleichen Gesten durchführt. Die Auslese des besten Spargel, der mit dem DOP-Siegel ausgezeichnet wird, gleicht einem Schönheitswettbewerb. Farbe, Länge, Durchmesser, Duft: Alles muss stimmen. Was auf den Teller kommt, soll frisch, zart und aromatisch sein.
 Die perfekten Kirschen aus Marostica |
 Oliver Glowig illustriert die Küche von Vicenza |
Der deutsche Star-Küchenchef Oliver Glowig, der in Rom einen Abend lang die Türen seines gleichnamigen Restaurants für zwei Kollegen aus Vicenza, Alex Lorenzon und Riccardo Antoniolo, geöffnet hat, paarte den klassischen Spargel-Risotto mit Morcheln und Sherry-Soße. Als Hauptgang servierte Glowig „Baccalà“ , aber nicht auf „vicentina“ Art, sondern bedeckt mit einer dünnen Scheibe Schinken und Platterbsen. Stockfisch bedeutete für Vicenza früher eine der wenigen Möglichkeiten Fisch zu essen, da der Transport aus Venedig zu lange dauerte, um bei Meeresgetier Frische zu garantieren. Aus der Not wurde eine Tugend und der Baccalà entpuppte sich, mit viel Liebe zubereitet, als Köstlichkeit.
In der Provinz von Vicenza kann man auch den echten Asiago-Käse kennen lernen. Die Dauer der Reifung kreiert sein Aroma, das mit den Monaten an Intensität gewinnt. „Ich versuche meine Küche einfach zu gestalten“ erklärt Riccardo Antoniolo, der mit Asiago Teigklößchen füllte. „Was auf dem Tisch kommt, wird manchmal zehnmal in der Küche bearbeitet. Einfachheit heißt für mich klare Ideen haben und der Tradition folgen. Meine Kindheit war vom Duft des frischen Brots charakterisiert. Deshalb bereite ich noch Brot wie damals vor: Wenige Gesten, aber traditionsbewusst.“
Kirschen schmecken so gut, dass, wie der Volksmund sagt, eine die nächste nach „zieht“. Wie bei den Spargel, wird in Marostica auf jede Einzelheit geachtet, um das perfekte Produkt auf den Tisch zu bringen. Die Kreativität der beiden Köche aus Vicenza zauberte als Dessert eine „Spiel-Platte“, auf der man zwischen frischen Kirschen, Konfitüre und Meringen mit Schlagsahne „spielt“. Der Frühling in der Provinz von Vicenza dauert noch, so dass man die Vielfalt und Lust seiner Gastronomie weiterhin genießen kann.
Info:
Vicenza Qualità
www.vicenzaqualita.org
www.madeinvicenza.it
www.ciliegiaigp.it
01.06.2011