Terra Italia

Hightech im Dienste des – Primitivo‘

Paolo Gianfelici

Tarent (Terra Italia) – Es war einmal ein einfacher, reiner, kräftiger und




alkoholreicher Rotwein aus Apulien, den die europäischen Verbraucher mit

ihrem raffinierten Gaumen nicht kannten. Um seine niedrige Herkunft schon

mit der Benennung hervorzuheben, hieß dieser Wein “Primitivo”; er diente

zum “Verschnitt” der großen Edelweine aus der Toskana, dem Piemont und dem

Burgund. Seit ein, zwei Jahren haben sich die kleinen Winzer der Provinz

Tarent zusammengeschlossen und gigantische Kellereien errichtet. Dabei

wurden mehrere Milliarden Euro in neue Anlagen und hochtechnische

Maschinen zur Weinherstellung investiert. Das Ergebnis: Aus den neuen

Keltern, welche die Weinbeeren vorsichtig auspressen, ohne die Kerne zu

zerdrücken, fließt ein Most, der vergärt und in Flaschen abgefüllt die

besten herkömmlichen Rotweine liefert. Auf internationalen Märkten werden

alle diese Weine, ob jung, abgelagert oder als Süßwein, wegen ihrer

Qualität und ihres Preises sehr geschätzt.

Manduria ist eine Kleinstadt, deren historisches Zentrum von der

Mutterkirche beherrscht wird. Zahlreiche kleine Plätze und enge Gassen mit

prächtigen Palästen in einem eleganten neoklassischen Stil geben ihr ein

unverwechselbares Gepräge. Das Umland weist eine Vielzahl befestigter

Bauernhöfe auf, die in der Vergangenheit den Schwerpunkt der

Landwirtschaft darstellten.

In der Winzergenossenschaft “Maestri in Primitivo di Manduria” reichen

Vergangenheit und Gegenwart einander die Hand. Das “Museum der Traditionen

des Primitivo und der bäuerlichen Zivilisation” steht gegenüber den

Abfüllanlagen. Die Entnahme des Mosts und des Tresters erfolgt zwar

automatisch, aber sehr vorsichtig, um im Wein die Düfte und die Essenzen

der traditionell sorgsam ausgewählten Trauben zu bewahren. Diese werden in

einheimischen Weinbergen geerntet, die bis zu fünzig Jahre alt sind.

Der “Primitivo Antiche Contrade ’97” ( DOC, Denominazione di Origine

Controllata) ist das Spitzenprodukt. Er hat eine violett-rötliche, ins

Granatrot gehende Färbung, einen bukettreichen, sehr konzentrierten und

dennoch ausgeglichenen fruchtigen Geschmack und duftet nach reifen

Süßkirschen und Amarellen. Zu den besten Dessertweinen zählt der

“Primitivo Madrigale” (DOC), der maßvoll süß schmeckt; sein Bukett

erinnert an Maraskakirschen und Trockenfrüchte. Für weitere Informationen:

www.consvinimanduria.com

Die Genossenschaftskellerei von San Marzano (San Marzano di San Giuseppe,

Viale Regina Margherita, 149; Tel. +39-099-9576100; Fax -9576150) ist eine

äußerst moderne Anlage. Im letzten Jahr wurden hohen Summen investiert, um

Qualitätsweine herzustellen, die in unbedingter Treue die

jahrhundertealten Traditionen des Gebiets beachten. Die Preise sind

außergewöhnlich niedrig: etwa zwei Euro pro Flasche.

Im Unterschied zum übrigen Italien wird in Apulien viel Roséwein

getrunken. Eine Vorspeise mit Meeresfrüchten oder ein Nudelgericht mit

“Ditalini alla tarantina” verbinden sich sehr gut mit einem “San Marzano

Salento Rosato” (IGT, Indicazione Geografica Tipica) oder mit einem “San

Marzano Salento Bianco” (IGT). Für die typischen Fleischgerichte des

Salento eignet sich dagegen der “San Marzano Salento Primitivo” (IGT).

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