Florenz (TidPress) – Familie und Kunst: Diese Stützpfeiler Italiens ließen das „Warenzeichen Ghirlandaio“ im Florenz der Renaissance blühen. Domenico und seine Geschwister waren gut organisiert. Aus ihrer Werkstatt ging eine große Produktion von Bildern und Fresken hervor, die Kirchen, Abteien, Palazzi und heutzutage Museen schmücken. Jedes Mitglied des „Clans“ hatte eine Aufgabe. Domenico und Ridolfo, der Sohn von Domenicos Schwester, waren die Spezialisten für Farben. Sie malten Bilder voller Harmonie, oft mit religiösen Themen, aber auch Gemälde, die uns die florentinische „civitas“ erzählen und in denen die volle Kreativität ihres Handwerks zum Vorschein kommt. Den gleichen Spuren, wenn auch eine Stufe niedriger in der Bravour, folgten Davide und Benedetto, Domenicos Brüder, dessen Nachname in Wahrheit Bigordi war. Er nannte sich Ghirlandaio , weil sein Vater ein Goldschmied war, der wunderschöne Kränze kreierte. In der „erweiterten“ Familie lebten und arbeiteten auch Stiefbruder Giovambattista und Schwager Bastiano. Und wer mit den Pinsel nicht umgehen konnte, befasste sich mit der Verwaltung.
Das Acciaiolo-Schloss in Scandicci /TidPress |
Die Abtei San Salvatore a Settimo /TidPress |
Die Familie Ghirlandaio war so fleißig, dass die ganze Umgebung von Florenz in Richtung Scandicci sich dazu eignet, ein ausgedehntes Museum zu werden. Diese Idee wurde in der Ausstellung „Ghirlandaio. Una famiglia di pittori del Rinascimento tra Firenze e Scandicci“ (bis zum 1. Mai 2011) konkretisiert. Falls man sich an einem Sonntag der Ghirlandaio-Familie widmen will, kann man mit einen Bus um 9 Uhr 30 in Florenz von der Piazza Adua starten und die ganze Tour erleben. In Scandicci taucht der Castello dell’Acciaiolo unverhofft aus der umstehenden Architektur der 60er Jahre auf. Der Bus fährt weiter zur Badia a Settimo und zu den Museen religiöser Kunst in Gangalandi (Lastra di Signa) und in San Donnino (Campi Bisenzio). In der Arno-Stadt sind weitere Ghirlandaio-Zeugnisse in den Kirchen Santa Trinita und Santa Maria Novella, im Palazzo Vecchio und im Museo degli Innocenti zu bewundern. Die Ausstellung ermöglicht auch, die Häuser, die einst im Besitz der Familie waren, zu besichtigen. Um im Vergleich mit dem gut organisierten Ghirlandaio-Clans keine schlechte Figur zu machen, werden am Rande der Ausstellung Konzerte, Tagungen und Kurse organisiert. Man kann auch eine Ghirlandaio-Card mit Ermäßigungen und kostenlosen, geführten Besichtigungen erwerben.
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Info:
Ghirlandaio. Una famiglia di pittori del Rinascimento tra Firenze e Scandicci (bis 1. Mai 2011)
www.ghirlandaio.it
Reservierung bei Sigma CSC
Tel. +39 055 2340742
Links: Madonna mit dem Kinde (Ridolfo del Ghirlandaio)
z.Z. im Acciaiolo-Schloss ausgestellt
Rechts: Madonna auf dem Thron mit Kind (Ghirlandaio-Malerschule)
Museo di Arte Sacra San Donnino
05.01.2011