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MuseenDas Klavier auf dem Dach

Paolo Gianfelici



 Musik, Kunst und die abendliche römische Luft bei einem Besuch in den Vatikanischen Museen nach Sonnenuntergang

Rom (TidPress) -Auf der Terrasse der Vatikanischen Pinakothek kann man Rom in vollen Zügen einatmen. Das „DuoKeira“ spielt Musik von Grieg und Debussy, Kerzen erhellen das Ambiente, die Kuppel von St. Peter leuchtet wie ein Warmluftballon zwischen hohen Pinien und Zypressen. Die „ottobrata romana“ schenkt Touristen und Bewohner der Stadt noch einige milde Abende. Am Freitagabend (bis 29. Oktober) bleiben die Museen innerhalb der Mauer des Vatikans von 19 bis 23 Uhr offen. Im modernen Eingang gibt es keinen Besucherandrang, doch die Erwartungen sind groß. Das Publikum kann vor dem Beginn des Konzerts auf die Terrasse spazieren. Die Stadt und ihr täglicher Lärm sind draußen geblieben, doch an keinem anderen Ort wie hier hat man den Eindruck, so nah dem römischen Herzen lauschen zu können. Es sind nicht nur die majestätischen Architekturen innerhalb des Vatikanstaats, die diesen Eindruck geben. Die Luft ist hier voll christlicher und künstlerischer Feierlichkeit. St. Peter, die Vatikanischen Gärten, die Pinakothek, die Sixtinische Kapelle: Überall ist hier Geschichte und Kunst im Namen Christi geschrieben und geschaffen worden. Der Glauben ist ein Geschenk Gottes, aber die Möglichkeit sich durch Musik und Kunst erheben zu lassen, ist für alle greifbar. Die Vatikanische Museen bieten das abendliche Ambiente dazu.

Auf dem Programm stehen australische Tänze (15. Oktober), russische Musik (22. Oktober) und Belcanto (29. Oktober) neben einer Hommage an die Gottesmutter Maria (8. Oktober): Die Welt dringt in die Vatikanischen Museen nicht nur mit Besuchern ein. Neben der Terrasse der Pinakothek sind Säle und Höfe, wie der „Cortile della Pigna“ (Hof des Pinienzapfens), den man nach den Konzert besichtigt, Schauplätze der Veranstaltung „Che c’è di bello?“ (Was gibt es Schönes?). Die Luft ist frischer geworden; die Besucher bewegen sich fast lautlos, als ob sie die gewaltigen Kunstschätze nicht stören wollten. Der Hof ist groß, und der riesige Zapfen aus Bronze wird zum Kontrapunkt einer neuen Perspektive, die die Kuppel von St. Peter hier bietet. Treppen führen zum „Cortile Ottagonale“ (Achteckiger Hof): eine perfekte Nische im Renaissance-Stil, die alleine den Besuch der Museen wert ist. Die Arkaden beherbergen Reliefs und Statuen, wie den griechischen „Laokoon“. Im Zentrum plätschert leise ein Brunnen: Die Welt hat ihre komplette Harmonie gefunden. Im Museum Pio-Clementino kann man einen runden Saal bewundern, wo eine bronzene Herkules-Statue anscheinend das gedämpfte Licht auf sich konzentrieren will. Die Statue wurde Anfangs des 19. Jahrhundert in der Nähe der zentralen Piazza Campo de’ Fiori gefunden: Rom war (und bleibt) eine Schatzkammer.

Info:
Bis 29.Oktober
Online-Buchung unter
www.biglietteriamusei.vatican.va
Eintrittspreis: 15,00 €
Ermäßigter Eintrittspreis: 8,00 €
Vorverkaufsgebühr: 4,00 €

www.vatican.va
www.museivaticani.va

02.10.2010

Foto © Musei Vaticani

Foto © Musei Vaticani

Bildunterschriften:
Michelangelo Buonarroti
„Die Erbsünde” (Adam und Eva; Detail)
Sixtinische Kapelle, Gewölbe
Città del Vaticano

Michelangelo Buonarroti
„Sibilla Libica“
Sixtinische Kapelle, Gewölbe
Città del Vaticano

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