Terra Italia

NOTIZBUCH

Richard Bruetting

Rom: Rembrandts Meisterwerke und ihr Einfluss auf die italienische Kunst

In Zusammenarbeit mit dem Rijksmuseum Amsterdam findet vom 5. Oktober 2002–6. Januar 2003 in Rom (Scuderie del Quirinale, Via XXIV Maggio, 16) eine großartige Ausstellung mit Rembrandt-Zeichnungen und mehr als 150 vom Künstler eigenhändig angefertigten Graphiken statt. Weiterhin wird eine Auswahl berühmter Rembrandt-Gemälde gezeigt, darunter drei Selbstporträts. Eine zweite Abteilung zeigt von Rembrandt beeinflusste Gemälde italienischer Maler des 17. und 18. Jahrhunderts (u.a. Mola, Nazzari, Giandomenico und Giambattista Tiepolo sowie Benedetto und Giovanbattistia Castiglione). Trotz der Überschwemmungskatastrophe hat die Dresdener Gemäldegalerie Alte Meister zu dieser Ausstellung das Bild „L’avaro“ (Der Geizhals) von Giuseppe Nogari beigesteuert.
Geöffnet von Sonntag bis Donnerstag 10.00-20.00 Uhr; Freitag und Samstag 10.00-23.00 Uhr. Eintritt: 8 Euro, verbilligt: 6 Euro. Weitere Informationen und Voranmeldung (obligatorisch für Gruppen): Tel. +39-06-39967500; www.pierreci.it; www.scuderiequirinale.it.



Ferrara feiert Lucrezia Borgia als Kunst-Mäzenin


Bartolomeo Veneto,
Porträt von Beatrice d’Este,
1505-1510, South Bend (USA)

Anlässlich des 500. Jahrestags des Einzugs von Lucrezia Borgia in Ferrara finden in der norditalienischen Renaissance-Stadt zahlreiche Gedenkfeiern statt. Die Tochter von Papst Alexander VI. und Schwester des Condottiere Cesare Borgia war nach dreifacher Ehe schließlich mit Herzog Alfonso I d’Este verheiratet. Die edle Dame verstand sich als Kunstliebhaberin und hatte Umgang mit Schriftstellern wie Ludovico Ariosto, Pietro Bembo, Ercole Strozzi und Giangiorgio Trissini. Im Laufe der Jahre erreichte Lucrezia eine immer größere Vergeistigung, weswegen ihr Porträt als Vorlage für verschiedene Heiligenbilder gedient haben soll. Die Faszination ihrer Persönlichkeit ist noch in Werken u.a. von Victor Hugo und Gaetano Donizetti zu spüren.
Die Ausstellung im Palazzo Bonacossi, die Dokumente des Lebens von Lucrezia Borgia in Rom und in Ferrara zeigt, ist vom 5.Oktober bis 15. Dezember 2002 täglich von 9-19 Uhr geöffnet. Eintritt: 5,20 Euro. Weitere Informationen: Tel. +39-0532-209988; Fax: +39-0532-203064; E-Mail: diamanti@comune.fe.it.

Mailand: Zeichnungen und Aquarelle von Amadeo Modigliani

Noch bis 12. Oktober 2002 ist in Mailand (Farsettiarte, Portichetto di Via Manzoni, an der Ecke zur Via Spiga) eine aus Privatsammlungen stammenden Ausstellung mit 35 Werken des berühmten Künstlers geöffnet. Eine Kuriosität sind zwei der noch wenigen erhaltenen Zeichnungen mit der Unterschrift „dessin à boire“, die Modigliani bei seinen nächtlichen Bistrotbesuchen für ein Glas Pernod von anwesenden Zechern anfertigte.
Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist täglich außer Sonntag von 10-19 Uhr geöffnet (montags: 15-19 Uhr). Weitere Informationen: Tel. +39-02-794274; www.farsettiarte.it.

Antike und moderne Kunst aus Libyen in Rom


Saif el-Islam Gaddafi
Ohne Titel 1999-2000

Für geschichtlich und politisch interessierte Rombesucher gibt es noch bis 7. Oktober ein besonderes Ereignis: die von der „Gaddafi International Foundation for Charity Associations“ in der Engelsburg veranstaltete Ausstellung „Il deserto non è silente“ (Die Wüste ist nicht lautlos). Es werden afrikanisch, griechisch und römisch beeinflusste Kunstgegenstände des antiken Libyens sowie zeitgenössische Werke von Saif El-Islam Gaddafi, Fawzi Omar Swei und Salaheddine Shagroun gezeigt.
Die symbolische Bedeutung der Ausstellung darf sicher nicht unterschätzt werden. Denn aufgrund der italienischen Kolonialpolitik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Ausweisung fast aller Italiener aus Libyen im Jahre 1970 ist das Verhältnis zwischen beiden Länder sicher nicht spannungsfrei. So bleibt zu hoffen, dass dieses Event eine tragfähige Brücke zur arabischen Welt bildet.
Weitere Informationen: Museo Nazionale di Castel Sant’Angelo; Tel. +39-066819111; geöffnet täglich außer Montag von 9-20 Uhr. Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro; freier Eintritt für Personen unter 18 und über 65 Jahren.

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