Pontecagnano (TidPress) – Eine Ausstellungsfläche von 1800 qm, ein Hörsaal mit 200 Plätzen, eine Bibliothek, ein Labor für Foto- und Restaurierungsarbeiten, ein Interauftritt: Hier im neuen Sitz des Archäologische Nationalmuseums von Pontecagnano, der nur wenige Kilometer von Salerno entfernt ist (mit dem Zug aus Neapel sind es gerade 40 Minuten), leben die „Grenzland-Etrusker“.
Die Wanderung etruskischer Völkerschaften begann einst mit der Suche nach landwirtschaftlich nutzbaren Ländereien in Mittelitalien und erreichte dann die Sele-Ebene zwischen den Monti Picentini und dem Golf von Salerno. Die weitläufige Siedlung von Pontecagnano stellt den Endpunkt der etruskischen Expansion in Süditalien dar.
Etruskischer Helm |
Etruskischer Helm |
Der kürzlich eingeweihte neue Sitz des Museums geht auf einen entschiedenen Wunsch des Ministeriums für Kulturgüter und kulturelle Aktivitäten zurück. Er beherbergt einen zehnmal umfangreicheren Bestand als die vorhergehende Struktur und enthält ungefähr 9500 Fundstűcke aus riesigen Nekropolen, Ergebnis eines faszinierenden Abenteuers, das vor 40 Jahren von Bruno d’Agostino in Angriff genommen worden war.
Der Ausstellungsplan entspricht der chronologischen Abfolge.
Die vorherrschende Farbe der Einrichtung und Gestelle ist silbergrau, die architektonische Raumgestaltung ist lichtdurchflutet und in zentrale Linien gegliedert: große Schaukästen, klare, sowohl im Schriftbild wie grafisch unmittelbar verständliche Beschriftungen und interessante, für jüngere Besucher entworfene didaktische Tafeln.
Alles gruppiert sich um weite Glasflächen, die das Grün der Umgebung durchscheinen lassen.
Gewaltige Totems in warmen, sonnigen Farben geleiten das Publikum in die sechs Abteilungen des Museums: Ur- und Frühgeschichte, erste Eisenzeit, die Fürstenstadt, die archaische Stadt, klassisches und hellenistisches Zeitalter, Römerzeit.
Mittels Themenfeldern von großer Suggestion werden die Welt der Lebenden und die Welt der Toten erschlossen: Alltagsszenen, Jagd, Fischerei, Landwirtschaft, handwerkliche Herstellung von Keramik und Metallen repräsentieren erstere, Fürstengräber, Grabbeigaben und prächtige Juwelen letztere.
Die archäologische Erzählung umfasst ein Jahrtausend und findet im pizentinischen Museum jenen „Ort der Erinnerung“, der für jedes Volk zum Nachdenken über die eigenen Ursprünge und zum Verständnis der eigenen Vergangenheit notwendig ist.
Info
Museo Archeologico Nazionale di Pontecagnano
Via Lucania
84098 Pontecagnano.Faiano (SA) -Tel.089/ 84 81 81
Informationen: 089/ 56 47 201
www.archeosa.beniculturali.it
10.08.2007